Staphylococcus aureus
Vorkommen
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Beim gesunden Menschen findet man Staphylococcus aureus in wechselnder
Häufigkeit in der Standortflora des vorderen Nasenbereiches, seltener in der
Rachenflora, an bestimmen Bereichen der Hautflora (besonders Perineum =
Darmregion) und sporadisch auch in der Darmflora.
Eigenschaften des Erregers
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Staphylococcus aureus zeigt keine besonderen Nährstoffansprüche; die
Kolonien sind meist gelb pigmentiert und zeigen auf Blutagar oft eine Hämolyse.
Es können aber auch weiß pigmentierte Kolonien vorkommen. In der Zellwand
dieser Staphylokokken ist der Clumping-Faktor lokalisiert, der über Fibrinogen
und lösliche Fibrinkomplexe zu einer Verklumpung des Plasmas führt. Die
pathogene Bedeutung dieses Faktors wird noch diskutiert.
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Auf der
Zellwandoberfläche ist bei Staphylococcus aureus das Protein A nachzuweisen, welches die Staphylokokken vor einer Phagozytose schützt. Interessant ist, dass sich dieses
Protein A unspezifisch mit dem Fc-Stück von IgG-Antikörpern verbinden kann.
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Imposant ist der Ferment und Toxinreichtum des Staphylococcus aureus:
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Koagulase
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Dieses Exoenzym wirkt auf das Prothrombin ein. Das dadurch
gebildete Staphylothrombin führt zu einer Plasmakoagulation, welche der
natürlichen Blutgerinnung gleicht.
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Dank dieses Ferments sind die eingedrungenen
Staphylokokken in der Lage, einen schützenden Fibrinwall gegen die
Abwehrmechanismen des Körpers zu bilden.
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Dieses Ferment ist die Mitursache der
bei Staphylokokken typischerweise zu beobachtenden Abszessbildung.
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Hämolysin
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Von den vier bekannten Hämolysinen (a-, b-, d- und e-Hämolysin) ist humanmedizinisch das a-Hämolysin
am wichtigsten.
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Dieses Toxin weist eine letale Wirkung auf, es kommt zum
Aktivitätszusammenbruch bestimmter Organzellen, insbesondere von
Ganglienzellen.
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Auch eine dermonekrotische Wirkung kommt dem a-Hämolysin zu.
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Leucocidin
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Dieses Toxin schädigt spezifisch die Leukozyten, wodurch
ebenfalls die Phagozytose als wichtigster Abwehrmechanismus des
Körpers gegen Staphylokokken gestört wird.
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Fibrinolysin
(Staphylokinase)
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Mit diesem Enzym können die Staphylokokken Plasminogen
aktivieren, das dadurch entstehende Plasmin führt zur Fibrinauflösung.
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Staphylokokken bilden das Fibrinolysin erst einige Zeit nach der Koagulase. N
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achdem sich die Staphylokokken vorerst im Schutz des Fibrinmantels vermehren
konnten, vermögen sie dann dieses Fibrin selbst aufzulösen und sich damit
einen Weg zur Ausbreitung freizumachen.
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Hyaluronidase
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Dieses Enzym löst die interzelluläre Kittsubstanz
Hyaluronsäure auf, dadurch wird ebenfalls eine Ausbreitung der Staphylokokken
gefördert.
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Proteasen
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Die Staphylokokken bauen mit Hilfe der Proteasen
verschiedenste Eiweißstoffe ab, um sie dann für ihren eigenen Stoffwechsel zu
nutzen.
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Eine dieser Proteasen kann über das Thrombin ebenfalls zu einer
Blutgerinnung führen.
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Manche Staphylokokken bilden eine Protease, welche den
für Influenzaviren entscheidenden Pathogenitätsfaktor Hämagglutinin
aktivieren und damit das in Gang kommen bzw. das Ausmaß dieser Virusinfektion
fördern kann.
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Staphylococcus aureus gehört damit zu den mit Recht gefürchteten
Begleitkeimen einer Influenza-Pneumonie.
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Lipasen
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Staphylokokken schließen mit Hilfe der Lipasen verschiedene
Lipoide auf, um die Abbauprodukte für ihren eigenen Stoffwechsel zu verwenden.
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Lysozym
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Das Staphylokokkenenzym ist in seiner Wirkung dem
Eiweißlysozym ähnlich.
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Ebenso wie die bei Staphylokokken reichlich
nachzuweisenden Bekteriocine schafft es dem Staphylococcus eine Lebensnische
innerhalb einer grampositiven Mischflora.
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Enterotoxine
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Rund ein Drittel aller Staphylococcus-aureus-Stämme sind in
der Lage, Enterotoxine zu bilden und sie an die Umgebung abzugeben.
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Man
unterscheidet die Enterotoxine A, B, C, D und E.
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Noch ungeklärt ist ihre
Wirkung und die Umstände, unter denen die gebildeten Enterotoxine schließlich
zu Staphylokokkenenterotoxikose führen.
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Exifoliativtoxine
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Diese epidermolytischen Toxine verursachen eine
intraepidermale Spaltbildung in der Haut, wodurch das "Staphylococcal
Scalded Skin-Syndrom" (SSSS) ausgelöst wird (beim Säugling spricht man
auch von der Ritterschen Erkrankung).
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Man kennt zwei Toxine, das Exfoliatin A
und das Exfoliatin B, die besonders von Staphylokokken der Phaggruppe II
gebildet werden.
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Toxic shock syndrom toxin 1
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Das TSST-1 wird nur von etwa einem Drittel aller
Staphylococcus-aureus-Stämme produziert.
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Es verursacht das "Toxic shock
syndrom".
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Die genauen Entstehungsmechanismen des TSS sind noch nicht
geklärt.
Pathogenese und Klinik
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Die für die Menschen pathogenen
Staphylococcus-aureus-Stämme zeigen große Unterschiede in ihrer Virulenz.
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Keines der oben aufgeführten Toxine oder Enzyme kann bei
invasiven Infektionen als der entscheidende Virulenzfaktor angesprochen werden.
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Die Virulenz ist vielmehr als die Summe aller Aktivitäten eines
Staphylokokkenstammes anzusehen.
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Darüber hinaus musste man in den letzten
Jahren feststellen, dass manche virulenten Staphylokokken auch eine besondere
Epidemietendenz besitzen. Worauf diese beruht, ist nicht bekannt.
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Auf der Haut und Schleimhautoberfläche werden Staphylokokken
nur dann zum Entzündungserreger, wenn eine Vorschädigung oder eine lokale
Resistenzminderung vorliegt (z.B. Dermatitis).
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Sind Staphylokokken in das
Zwischengewebe des Körpers eingedrungen, dann können sie die
unterschiedlichsten Infektionsprozesse verursachen oder mitunterhalten.
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Als
typische Staphylococcus-aureus-Prozesse sind zu nennen:
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Osteomyelitis (= Knochenmarksentzündung)
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Furunkel, Karbunkel (= Ansammlung dicht
beieinanderliegender Furunkeln)
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Mastitis (= Brustdrüsenentzündung)
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Impetigo (=Eiterflechte)
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Rittersche Erkrankung (Dermatitis exfoliativa)
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Bartflechte
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Das seit 1978 bekannte Toxic Shock Syndrome (TSS) imponiert
durch die Leitsymptome Fieber, Hypotonie und Exanthem (scharlach-ähnlich).
Hinzu kommen meist noch verschiedene Organschädigungen. Meist tritt TSS in
Zusammenhang mit der Menstruation (Tampons) bei jüngeren Frauen auf, hierher
gehört offensichtlich auch der Staphylokokken-Scharlach.
Epidemiologie
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Primäres Erregerreservoir der für den Menschen
gefährlichen Staphylococcus-aureus-Stämme ist der Mensch selbst.
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Außerhalb
des menschlichen Körpers können die Staphylokokken wohl eine gewisse Zeit
überleben, eine Vermehrung findet aber nur im Körper oder in bestimmten
Lebensmitteln statt (besonders in Milch und Milchprodukten, Eiprodukten,
Kartoffelsalat, Fleischwaren u.a.).
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Tierische Staphylococcus-aureus-Stämme
gehen nur selten auf den Menschen über und umgekehrt.
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In den 50er Jahren kam es sehr überraschend zum Auftreten
von Staphylococcus-aureus-bedingten Krankenhausinfektionen, nicht selten in Form
von Epidemien. Man sprach damals von Staphylokokken-Hospitalismus. Diese
Entwicklung beruhte sicherlich auf der im Zeichen der Antibiotikaära im
Krankenhaus vernachlässigten Asepsis und Antisepsis und auf der hohen
Antibiotikaresistenzneigung dieser Staphylokokken. Auch vorher nicht da gewesene
Epidemietypen wurden beobachtet. Aber völlig befriedigend lässt sich dieses
Phänomen des plötzlichen Hervortretens einer zuvor eher harmlosen Bakterienart
nicht erklären. Man hat diese sich wandelnde Epidemietendenz auch mit dem
Ausdruck "Genius epidemicus" umschrieben.
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Ende der 60er Jahre nahm die Häufigkeit von Staphylococcus
aureus als Erreger von Krankenhausinfektionen ab, auch diese Beobachtung ist
nicht völlig zu verstehen. Vielleicht spielte die damalige Einführung der
heute noch gut wirksamen beta-Lactamase-stabilen
Penicilline in der Therapie eine gewisse Rolle.
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Enterotoxinbildende Staphylokokken zählen zu den wichtigsten
Ursachen von Nahrungsmittelintoxikationen. Strenge lebensmittelhygienische
Maßnahmen sind erforderlich, um solche Ausbrüche zu verhindern. Die klinische
Symptomatik gleicht hierbei der anderer Nahrungsmittelinfektionen.
Therapie
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Staphylococcus-aureus-Stämme zeigen ein sehr variables
Resistenzverhalten gegen die verschiedensten Antibiotika.
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Bei Stämmen, die
keine Penicillinase (β-Lactamase) bilden, ist das
Penicillin G auch heute noch das Mittel der Wahl.
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Penicillinasebildende
Staphylokokken sollten mit penicillinasefesten Penicillinen oder mit
Cephalosporinen bekämpft werden.
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Rund 5 % der bei uns vorkommenden
Staphylococcus-aureus-Stämme sind resistent gegen diese penicillinasefesten
Penicilline, hier muss auf Vancomycin, Clindamycin oder auf die neuen Chinolone
ausgewichen werden.
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Eine Resistenzbestimmung ist in jedem Fall erforderlich.
VORLESUNG
Staphylococcus aureus
Hautbewohner
grampositive Haufenkokken, unbeweglich (wie alle Kokken)
Gramfärbung von Eiter: Bakterien als Haufenkokken
Kern der Lymphozyten rot (wie bei einer
gramnegativen Färbung; Ursache: es gibt bei den Blutzellen kein
Murein, in das sich der Farbkomplex der grampositiven Färbung
einlagern könnte)
- bildet goldgelbes Pigment in der Reinkultur
- relativ große Einzelkulturen, rund kuppelförmig (weil sich die Bakterien
nicht bewegen)
- säuretolerant, bis pH 5 (pH-Wert der Haut)
- salztolerant, bis 10% NaCl (z.B. durch Schweiß)
- Koagulase: K1 K1: Koagulase wird aus der Zelle
hinaus transportiert
ð
"Plasmakoagulase" (Objektträgertest)
K2 K 2: Abgabe bis an die
Oberfläche ð "Clumping-Faktor"
( Reagenzglastest: Plasma als
optimales Nährmedium mit Bakterium zusammen bebrüten ð
Plasma gerinnt)
Fibrinogen ð Fibrin ð
"Pseudoblutgerinnung"
Ziel: Schutz vor der körpereigenen Abwehr;
es findet zunächst keine Ausbreitung im Körper statt ð
Abszeßbildung (= Eiteransammlung im Bindegewebe)
St. epidermidis: Koagulase-negativ
Hospitalismuskeim, kann an sehr glatten
Oberflächen haften (Katheter, Sonden, Herzklappen)
- Gelatinase: Gelatine wird abgebaut
Gelatine ist ein Protein und kommt in fast allen
Bindegeweben vor (dazu gehören auch Knochen, Knorpel,...). Gelatine
ist bei Raumtemperatur fest und verflüssigt sich bei ca. 30 0C
Unter den Kokken ist nur Staphylococcus aureus ein
Gelatinase-Bildner
· Hämolyse: Wenn a
-, b - oder d -
Lysine vorhanden sind, werden Erythrozyten, komplett oder auch nur der
Farbstoff, abgebaut. Der Blutnährboden wird vernichtet.
- Vielstoffverwerter; können viele Kohlenhydrate spalten (z.B. Lactose, Mannitol)
- Kokken bilden kein Gas (z.B. H2, CO2)
- Glucoseverwertung unter Säurebildung; Indikator (Phenolrot) schlägt von
orange-rot auf gelb um.
- Staphylokokken in Flüssigkultur trüben die Lösung; sie liegen
suspendiert vor.
- Hyaluronidase: Eitererreger besitzen dieses Enzym. Es löst die
Hyaluronsäure auf, ein Stoff der den
Zusammenhalt in den Geweben gewährleistet. So
kann der Erreger besser in die Gewebe eindringen.
· b -Lactamase: 70-90% der Staphylokokken sind b
-Lactam-Antibiotika-resistent
Gruppenschutz: auch andere Bakterien werden vor b -Lactam-Antibiotika, geschützt, indem durch Transduktion (Plasmide)
die Information der Antibiotikaresistenz verbreitet wird.
Transduktion = Übertragung genetischer
Information durch Bakteriophagen
· Bekämpfung der b
-Lactam-Antibiotika-Resistenz:
Anstelle von b
-Lactam-Antibiotika wird ein substituiertes Penicillin verwendet. Das
Isoxazolylpenicillin kann oral oder per Injektion verabreicht werden. Es ist
schwächer wirksam als das ursprüngliche Penicillin, kann aber durch die b
-Lactamase nicht in seiner Wirkung beeinträchtigt werden. Allerdings ist das
Isoxazolylpenicillin nur gegen die b -Lactamase der
Staphylokokken wirksam. Eine weitere Möglichkeit der Therapie sind Tetracycline, die aber nur bakteriostatisch wirksam sind.
Toxine (die meisten sind lokalwirksam)
Leukozidine
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Abtötung der Leukozyten und Schädigung anderer Zellen.
Enterotoxine (wirksam im Darm)
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5% aller Stämme können Enterotoxine produzieren.
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Orale Aufnahme der Bakterien, z.B. durch verdorbene
Lebensmittel, führen zum Durchfall. Es kommt zur Resorption und zur Verteilung
im ganzen Körper, wodurch das Brechzentrum im Hirn angesprochen wird
ð BRECHDURCHFALL
Ursache: Lebensmittelvergiftung;
häufigste bakterielle Lebensmittelvergiftung
[Salmonellen führen zu einer Infektion und nicht zu einer
Vergiftung]
Die Staphylokokken werden im Magen oder Darm abgetötet, die
gebildeten Toxine können im Magen jedoch nicht zerstört werden.
- Toxischer-Schock-(Syndrom)-Toxin TS(S)-Toxin
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Kommt sehr selten vor. Es kommt zur Toxinbildung bei Mangel
an zweiwertigen Ionen (Tampons resorbieren zweiwertige Ionen aus der
Vaginalschleimhaut)
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Auswirkungen: 50% Letalität bei ausbleibender Behandlung
- SSSS-Toxin
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Brühhaut-Syndrom, Dermatitisexfoliativa, Rittersche Erkrankung
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Grunderkrankung bei Staphylococcus aureus (Furunkel o.ä.)
ist Voraussetzung dieser Krankheit. Das Toxin wird von den Bakterien produziert
und über den Organismus verteilt.
Hornschicht
teilungsfähige Zellen
Blut + SSSS-Toxin
Die obere Hautschicht löst sich blasenartig von der unteren
ab ð toxische Epidermolyse
Toxische Reaktion findet am ganzen Körper statt.
Sinn: Schädigung der Haut, damit der Staphylococcus aureus, der sich auf der Haut befindet in die Wunde gelangen kann und
dort eine Eiterbildung auslösen kann.
Letalität: 1% bei steriler Abdeckung der offenen
Hautstellen durch Sepsis oder Sekundärinfektionen.
Therapie: Beseitung des Toxinherdes mit
Antibiotika. Die betroffenen Hautstellen heilen ohne Narbenbildung
aus, weil die teilungsfähiken Zellen nicht geschädigt wurden.
Zielgruppe: besonders betroffen sind Kinder. Im
Laufe des Lebens wird eine Immunität gegen dieses Toxin entwickelt.
Ähnliche Erkrankung: SJS = Steven-Jonson-Syndrom (Lyell)
Antigen-Antikörper-Komplexe lagern sich im Gewebe zwischen
den teilungsfähigen Zellen an. Durch Phagozytose werden die AG-AK-Komplexe
zerstört und mit ihnen die Haut. Die Schädigung der Haut ist irreversibel,
weil die teilungsfähigen Zellen betroffen sind. Es kommt zur Hautablösung
und damit zum Hautverlust. Die Wunden verheilen nur unter Narbenbildung.
Letalität: 70%
Auslöser: Auslöser ist eine Fremdstoffüberreaktion, z.B.
durch Arzneimittel.
Zielgruppe: Erwachsene, weil bereits Antikörper gegen
bestimmte Stoffe vorhanden sein müssen.
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