Entamoeba histolytica

  • Erreger der Amöben-Ruhr, einer tropischen Krankheit, die eine invasive Darminfektion hervorruft, bei der der intakte Dickdarm von Parasiten angegriffen wird.

Bemerkungen

  • Man unterscheidet je nach Verlaufsform die Darm-Amöbiasis und die Leber-Amöbiasis, bei der Abszesse in der Leber gebildet werden, die operativ entfernt werden müssen.
  • Amöben vermehren sich durch Zweiteilung. Dem Darminhalt wird im Dickdarm Wasser entzogen und um sich vor dem Austrocknen zu schützen bilden die Amöben Zysten im Darm. Eine Zyste enthält mehrere Amöben, die dann mit dem Kot ausgeschieden werden. Sie gelangen durch die Kanalisation wieder ins Trinkwasser und werden vom Menschen aufgenommen. Die Amöben gelangen wieder in den Darm und schlüpfen dort aus.
  • Die bisher beschriebenen Vorgänge führen nicht zu einer Erkrankung. Solche Infektionen können Jahre bestehen, spontan erlöschen oder können auch zu einer Amöbenerkrankung führen. Hierbei ändern die Amöben ihren Charakter und dringen in die Dickdarmschleimhaut ein und zerstören durch histolytische Enzymen Gewebe, so dass Geschwüre auftreten.

Symptome

  • Einzelne kleine Geschwüre können symptomlos bleiben, größere und zahlreichere Geschwüre führen zu Leibschmerzen, Druckschmerzhaftigkeit der Bauchdecke und manchmal zu Durchfällen (Amöben-Ruhr). 
  • Ein Großteil der invasiven Infektionen ist jedoch nicht von Durchfällen begleitet. 
  • Häufig wechseln Durchfälle und Obstipationen ab. 
  • Größere Ulzera im Darm bluten häufig, der gereizte Darm sezerniert Schleim. 
  • Schleim- und Blutbeimengungen sind sehr charakteristisch für eine Amöbeninfektion des Darms. 
  • Wenn das Gewebe der Darmwand befallen ist, können Amöben auch in Blut und Lymphgefäße eindringen und in andere Organe verschleppt werden. Auch dort führen sie zu Einschmelzungen von Gewebe. Es bilden sich Amöbenabszesse. Diese sind in der Leber am häufigsten; nicht selten entstehen sie, ohne dass die Infektion des Darms zuvor klinisch in Erscheinung getreten wäre.

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