Toxoplasma gondii
Morphologie
- ca. 5 - 6 µm lang und 3 - 4 µm breit
- länglich ovale, sichelförmige Sporozoen mit
meist nicht zentral gelegenem Kern
Zyklische Entwicklung
- Endwirt
- Der Endwirt dieses Parasiten ist die Katze. Sie nimmt ihn durch das Futter auf. Der Erreger dringt durch das Darmepithel ein und vermehrt sich in einer Zelle.
- Es bildet sich eine Pseudozyste (= Zelle, die mit Parasiten
ausgefüllt ist). Die Pseudozyste platzt und die Parasiten verteilen sich auf neue Zellen. Dadurch werden neue Zellen infiziert und der Parasit kann sich weiter vermehren.
- Die Phase dauert etwa 3 Wochen.
- Die Symptome der Katze beschränken sich auf
pastösen Kot der Katze, was aber häufig unerkannt bleibt.
- Im Endwirt differenzieren sich die Parasiten zu männlichen und weiblichen Toxoplasmodien.
- Sie bilden eine Zygote, die Oozyste, die mit dem Kot ausgeschieden wird.
- Diese Oozyste ist 5 - 10 µm
groß.
- Außenwelt
- Die Oozyste kann sich nur bei Raumtemperatur weiterentwickeln.
- In der Zygote bilden sich zwei Sporozysten, die je vier Parasiten enthalten.
- In diesem Stadium der Sporolierung sind die Erreger infektiös und können dies in diesem Zustand auch
über Jahre hinweg bleiben.
- Zwischenwirt
- Schweine, Schafe und Nagetiere dienen als Zwischenwirte und nehmen die Erreger auf. Auch der Mensch kann hier als Zwischenwirt dienen.
- Die Erreger dringen in die Darmschleimhaut und von dort in die Blutbahn ein und
gelangen schließlich in die quergestreifte Muskulatur.
- Es gibt zwei Möglichkeiten des weiteren Verlaufs:
- Es sind Antikörper vorhanden: Die Sporozysten werden durch Bindegewebe eingekapselt und es entsteht eine Zyste, die mit Parasiten gefüllt ist. Diese Zyste kann mehrere 100
µm groß werden. Die Parasiten sind noch
immer infektiös, werden aber durch die Zyste in Schach gehalten.
- Es handelt sich um einen Erstkontakt: Der Parasit vermehrt sich in den Muskelzellen, die Zellen platzen und die Parasiten verteilen sich auf weitere Zellen. Als Krankheitssymptome treten Fieber,
Gliederschmerzen
und Schwächegefühl auf. Aufgrund der Symptome wird eine Toxoplasmose daher auch häufig mit einer Grippe verwechselt. Es kommt zur Abwehr der Parasiten und zur Antikörperbildung.
- Problematisch wird eine Toxoplasmose für Schwangere, da der Erreger plazentagängig
ist,
daher ist bei einer Schwangerschaft eine Voruntersuchung auf Antikörper
durchzuführen.
- Bis zum 4. Monat einer Schwangerschaft
kann es zur Fruchtresorption kommen.
- Ab dem 4. Monat kommt es zu Organentwicklungsschäden, zu Entzündungen im Rückenmarkskanals, der dadurch verengt wird und das Hirndrucksyndrom (= Hydrocephalus internus) hervorruft.
- Die meisten dieser Kinder
sterben im ersten oder zweiten Lebensmonat, kaum ein Kind erreicht das Erwachsenenalter.
- Bei etwa jeder 1000. Schwangerschaft findet eine Toxoplasmose statt.
- Die Gefahr, sich zu infizieren, besteht vor allem beim Reinigen des Katzenklos und beim Essen
von rohem Fleisch von Schwein und Schaf.
Prophylaxe
- Keine Schutzimpfung
- Meidung von möglichen Infektionsquellen, v.a.
während der Schwangerschaft ("Kind oder Katze")
Verbreitung
- Im Alter von 20 - 30 Jahren sind etwa 25 % der Bevölkerung durchseucht. Im Alter von 60 Jahren sind es bereits 90 %.
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