Aktivierte Doppelbindungen
Definition
- Als aktiviert bezeichnet man
Doppelbindungen, die in Konjugation zu einer Elektronen ziehenden Gruppe
sitzen und daher etwas elektronenverarmt sind.
Bemerkungen
- Beispiele sind z.B. a,b-ungesättigte Carbonylverbindungen.
- Die elektrophilen Eigenschaften der Gruppe
werden über das konjugierte System weitergeleitet, so dass das
b-C-Atom positiviert wird. Dies lässt sich anhand einer mesomeren
Grenzstruktur verdeutlichen:
C=C-C=O <--> C+-C=C-O-
- Das
b-Kohlenstoff kann nun wie das C-Atom der Carbonylgruppe selbst nucleophil angegriffen werden ("Vinylogie").
- Aktivierte Doppelbindungen werden
bevorzugt nucleophil angegriffen, wobei das Nucleophil an das b-C-Atom
bindet. Dieser Angriff auf das positivierte
b-C-Atom verläuft leichter, als der auf das der
Carbonylgruppe, so dass ausschließlich das
b-C angegriffen wird.
- Auch andere elektronenziehende Gruppen
sind in der Lage in Konjugation stehende Doppelbindungen zu aktivieren,
wichtige Gruppen sind:
- CHO
- COR
- COOR
- CONH2
- CN
- NO2
- SOR
- SO2R
- Literatur:
- MT 542ff, 555ff, 693
- RT 1-63ff, 2-102ff
|