Hydroxylzahl
Definition
- Die Hydroxylzahl gibt an wieviel mg KOH der von 1 g Substanz bei der
Acetylierung gebundenen Essigsäure äquivalent sind.
Bemerkungen
- Die Hydroxylzahl ist ein Maß für die Anzahl alkoholischer Funktionen in
der Substanz.
- Die Hydroxylzahl kann nach zwei Methoden bestimmt werden: Methode A
bestimmt die Hydroxylzahl über die Menge der entstandenen Säure, Methode B
über die Menge der nicht umgesetzten Base.
Methode A
- Diese Methode funktioniert nicht bei tertiären Alkoholen.
- Reaktion mit der Probe
- Beseitigung des Acetanhydrid-Überschuss
- Titration der freigesetzten Protonen mit Lauge
- Die Auswertung erfolgt mit Hilfe eines Blindversuchs, wobei sich der
Gehalt aus dem Verbrauch des Blindversuchs minus dem des Hauptversuchs
ergibt. (Im Blindversuch findet die erste Reaktion nicht statt, folglich
werden mehr "freie" Protonen gebildet.)
- Vor der Bestimmung ist die Säurezahl zu ermitteln und später dem
Ergebnis hinzu zu addieren.
Methode B
- Funktioniert (teilweise) auch bei tertiären Alkoholen.
- Als Reagenz und Lösemittel werden 30 ml Eisessig, 5 ml
Propionsäureanhydrid und 1 g p-Toluolsulfonsäure verwendet. Das
Reagenz muss wasserfrei sein.
- In diese Lösung wird eine genau gewogene Menge der Probe eingebracht.
- Diese reagiert nun mit dem Anhydrid.
- Das Reagenz wird mit Anilinlösung in Cyclohexan zersetzt.
- Mit Perchlorsäure wird anschließend gegen Kristallviolett titriert.
- Der Gehalt berechnet sich aus der Different zwischen Haupt- und
Blindversuch, wobei der Verbrauch im Hauptversuch größer sein muss.
- Der eventuelle Wassergehalt des Reagenz erhöht die ermittelte
Hydroxylzahl und muss daher vom Gehalt abgezogen werden.
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