Zweitsubstitution an Aromaten (Substituenten 1. und 2. Ordnung)
- Substituenten 1. Ordnung:
- Dirigieren weitere Substituenten in o-/p-Position
- Man unterscheidet zwei Untergruppen:
- Beschleunigend, Aktivierend wirkende Substituenten
- Erhöhen die Elektronendichte im Benzolring über einen
positiven induktiven Effekt ("Elektronenschub", z.B.
Alkylgruppen) oder einen positiven mesomeren Effekt
("Bereitstellung" nicht bindender Elektronenpaare als
p-Elektronen für den Ring, z.B. OH oder NH2). Der
mesomere Effekt ist meist stärker, weshalb auch OH oder NH2
trotz negativen induktiven Effekts, den Ring aktivieren.
- Beispiele:
- Alkylgruppen
- Arylgruppen
- OH
- O-
- OCH3
- NH2
- NR2
- Verlangsamend, desaktivierend wirkende Substituenten
- Verringern die Elektronendichte im Ring über einen negativen
induktiven Effekt ("Elektronenzug") Beispiele:
- Substituenten 2. Ordnung:
- Dirigieren weitere Substituenten in m-Position
- Verlangsamen weitere Substitutionen
- Erniedrigen die Elektronendichte im Ring
- Negativer mesomerer Effekt. Die Bindung eines Elektrophils an die
C-Atome in ortho- oder para-Stellung führte zu einer instabilen
Konstitution, weshalb bevorzugt die meta-Position substituiert wird.
- Beispiele:
- NH3+
- NR3+
- NO2
- CN
- SO3H
- COH
- COR
- COOH
- COOR
- CONH2
- Die Substituenten üben auf den aromatischen Ring einen induktiven und
einen mesomeren Effekt aus. Diese können
- gleichgerichtet
- entgegengesetzt in ungefähr gleicher Stärke
- unterschiedlich stark sein, wobei der mesomere Effekt meist überwiegt
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