Resistenzen
Formen
- Natürliche Resistenz
- Bakterien sind resistent, ohne einen vorherigen Kontakt mit dem
Antibiotikum gehabt zu haben.
- Beispiel:
- Enterobakterien gegen Penicillin G
- Erworbene Resistenz
- Die Unempfindlichkeit der Bakterien gegenüber dem Antibiotika beruht
auf einer Mutation.
- Diese ist meist auf einen Teil der Stämme begrenzt.
- Die resistente Mutante setzt sich gegenüber den nicht resistenten
Stämmen durch, da sie unter unter Antibiotikatherapie einen
Selektionsvorteil besitzt. (Dieser Selektionsvorteil ist bei
nosokomialen Infekten von Nachteil, daher werden Patienten mit
"multiresistenten Erregern" oft bei nicht anschlagen einer
Therapie aus dem Krankenhaus entlassen und die Therapie abgesetzt.
Dahinter steckt die Idee. dass der resistente Erreger nun zunehmend
wieder durch andere "harmlosere" Bakterien verdrängt wird, da
er nun keinen Selektionsvorteil mehr besitzt.)
Mechanismen
- Inaktivierung der Arzneistoffes
- Das Antibiotikum wird durch mikrobielle Enzyme in seiner Struktur so
verändert, dass es seine antibakterielle Aktivität verliert.
- Beispielhaft sind die β-Laktamasen, von
denen über 100 verschiedene Formen bekannt sind. Sie brechen den β-Laktamring
auf und machen das Antibiotikum so unwriksam.
- Verminderte Permeabilität
- Versperrter Weg zum Angriffspunkt.
- Arzneistoff kann z.B. die Zellwand nicht durchdringen (Penicillin
G und V).
- Tetracycline können durch
aktiven Transport aus der Zelle hinaustransportiert werden.
- Verminderte Affinität
- Das Antibiotikum wird nicht mehr an das Zielmolekül gebunden.
- Wirkstoff kann z.B. nicht mehr an Gyrase binden.
- Veränderter Stoffwechsel
- Das Antibiotikum kann die Funktion des Zielenzyms nicht mehr vital
beeinträchtigen (alternativer Stoffwechselweg oder mutative
Veränderung des Zielenzyms), z.B. bei Sulfonamiden.
Übertragung
- Resistenzplasmide
- Plasmide enthalten R-Faktoren, wenn sie für Resistenzen kodieren.
- Transformation
- Transduktion
- Konjugation gram(-)
- freie DNA entsteht z.B. durch zertrümmerte Bakterien und wird durch
kompetente Zellen aufgenommen; Bsp.: Kapselbildung von Streptococcus
pneumoniae
- Spenderzelle benötigt einen F+-Faktor, um einen Plasmaschlauch
zur Empfängerzelle ausbilden zu können. Ein Einzelstrang des Plasmides
wird auf jede Zelle verteilt, anschließend erfolgt die Ergänzung zum
Doppelstrang. Die Konjugation findet nicht nur zwischen Bakterien einer Art
statt.
- Transposons
- "springende Gene"; DNA.
- Abschnitte, die sich an unterschiedlichen Orten aufhalten können.
- Sie können auch auf Plasmide gelangen und dann durch Transformation,
Transduktion oder Konjugation verbreitet werden.
Typen
- One-Step-Resistenz
- Resistenz vom Streptomycin-Typ
- erfolgt schnell
- Multiple-Step-Resistenz
- Resistenz vom Penicillin-Typ
- langsame, stufenweise Entwicklung (in mehreren Mutationsschritten)
Resistenzbestimmung
- Bevor der Krankheitserreger bekannt ist, wird mit einer "kalkulierten
Therapie" begonnen.
- Wenn das Laborergebnis bekannt ist, wird das Antibiotikum angepasst.
Hinweise
- Eine mögliche Quelle von Antibiotikaresistenzen ist die Tiermast:
- Antibiotika werden den Tieren zur Infektionsprophylaxe und zur
Wachstumsbeschleunigung verabreicht.
- Dadurch kommt es zur Resistenzbildung der Bakterien.
- Auf den Menschen können diese resistenten Bakterien durch
Tierprodukte und Wasser aus diesen Gegenden übertragen werden.
- Außerdem wird die Resistenzbildung im Menschen durch Rückstände der
dem Tier applizierten Antibiotika im Fleisch diskutiert.
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