Aminoglykoside
Wirkungsmechanismus
- Störung der Proteinbiosynthese durch Blockade der Akzeptorposition des
Ribosoms und Bildung von Nonsense-Proteinen durch Ablesefehler
Wirktyp
Indikation
- Einsatzbereich sind Infektionen mit gramnegativen Stäbchenbakterien, z.B.
Erreger nosokomialer Infektionen durch Enterobakterien,
Pseudomonas und Staphylococcus
aureus.
- Ältere Aminoglykoside werden nur noch bei speziellen Indikationen
eingesetzt:
- Streptomycin
- bei Tuberkulose in Kombination mit anderen Antituberkulotika
- Mittel der 2. Wahl bei Gonorrhoe
- Neomycin, Paromomycin
- Oral zur Reduktion der aeroben Darmflora, z.B. präoperativ
- Paromomycin
- Oral zur Nachbehandlung intestinaler Amoebiasis
- Neomycin, Kanamycin, Framycetin
- Lokal bei Hautinfektionen
- Neuere Aminoglykoside
- Beispiele
- Gentamycin, Tobramycin, Netilmicin, Amikacin
- Parenterale Initialbehandlung lebensbedrohlicher septischer
Infektionen, insbesondere nosokomialer Infektionen, in Kombination mit β-Laktamantibiotika
- Amikacin
- Reserveantibiotikum bei Erregern, die gegen die anderen
Aminoglykoside resistent sind
Pharmakokinetik
- Oral nicht resorbierbar.
- Renale Elimination mit einer HWZ von ca. 2 h
- Sehr geringe therapeutische Breite, daher ist unbedingt Drug-Monitoring
erforderlich!
Hinweise
- Notfallantibiotika!
- Kontraindiziert bei Schwangerschaft
- Keine Wirksamkeit gegen Anaerobier
Unerwünschte Arzneimittelwirkungen
- Nephrotoxizität (reversibel)
- Ototoxizität (irreversibel)
- Allergie
- ...
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