Antimykotika

Voraussetzungen für Antimykotika

gute Verträglichkeit
keine Begleiterscheinungen
fungizid
Breitbandwirkung (weil kaum Resistenzen zu erwarten sind, ist das möglich)
Eindringen in die Haut
ausreichende Verweildauer am Wirkort
kosmetisch angenehm (Geruch, Färbung -> Compliance wegen langer Anwendungsdauer)

Therapie

prädisponierende Faktoren ausschalten (Pilzerkrankung flackert sonst wieder auf)
Vitamin B-Komplexe zur Unterstützung der Heilung
selten operative Entfernung (z.B. Nagelentfernung)

Substanzklasse	Polyene
Applikation	systemisch und lokal	lokal
Einzelsubstanzen	Amphotericin B	Nystatin, Natamycin
Wirkungsmechanismus	"Durchlöcherung der Zellmembran" Die Substanzen lagern sich an Ergosteol an und bilden Komplexe. Es entstehen Poren in der Membran, die Zellbestandteile diffundieren heraus und die Zelle stirbt ab
Wirkungsspektrum	H, S	H
Indikation	Systemmykosen	Haut- und Schleimhautinfektionen mit Candida
UAW	Nephrotoxizität Tritt bei 50 - 80 % der Patienten auf. Die gleichzeitige Gabe von NaCl bietet einen gewissen Schutz der Niere Begründet durch die Tatsache, dass die Substanzen auch an Cholesterol der menschlichen Zelle binden kann, besonders in der Niere Fieber Anämie
Bemerkungen	Kaum Resistenzentwicklung Das Zellengenom kann nicht so schnell verändert werden, wie dies bei Bakterien der Fall ist. Außerdem gibt es keine übertragbaren Plasmide, die die Resistenzverbreitung beschleunigen.

Substanzklasse	Azole
Applikation	topisch	systemisch
Einzelsubstanzen	Clotrimazol	Miconazol, Ketokonazol, Fluconazol, Itraconazol
Wirkungsmechanismus	Hemmung der Ergosterol–Synthese
Wirkungsspektrum	D, H, S	D, H, S
Indikation	Dermatomykosen Vaginalmykosen	Dermatomykosen (wenn topische Behandlung ohne Erfolg)
UAW	Lebertoxizität (nur bei systemischem Einsatz)	Leberschädigung
Bemerkungen	kaum Resistenzentwicklung

Substanzklasse	Allylamine
Applikation	systemisch	lokal
Einzelsubstanzen	Terbinafin	Naftifin
Wirkungsmechanismus	Hemmung der Ergosterolsynthese
Wirkungsspektrum	D	D
Indikation	(bei schwer lokal therapierbaren) Dermatomykosen Nagelmykosen	Dermatomykosen
UAW	Geschmacksverlust (u.U. irreversibel)

Substanzklasse	Thiocarbamate	Morpholine
Applikation	lokal	topisch
Einzelsubstanz	Tolnaftat	Amorolfin
Wirkungsmechanismus	Hemmung der Ergosterolsynthese
Wirkungsspektrum	D	D, H, S
Indikation	Dermatomykosen	Haut- und Nagelmykosen kann den Nagel gut penetrieren
UAW		keine
Bemerkungen		als Nagellack

Substanzklasse	-	-	Pyridone
Applikation	systemisch	systemisch	lokal
Einzelsubstanzen	Griseofulvin	Flucytosin	Ciclopirox
Wirkungsmechanismus	Reichert sich in Haut und Hautanhangsgebilden an Lagert sich an Keratin an und wirkt als Mitosegift Die Zellwandsynthese wird behindert (Zellteilung wird behindert) Fungistatisch	Greift in die DNA- und Proteinsynthese ein (findet in menschlichen Zellen nicht statt)	Hemmung der Aufnahme essentieller Substrate
Wirkungsspektrum	D	H, S (nur Aspergillen)	D, H, S
Indikation	Dermatomykosen	systemische Hefepilzmykosen	Dermatomykosen
UAW	Kontraindikation: Schwangerschaft Sichere Verhütung im gebärfähigen Alter unbedingt erforderlich (-> Mutagenität) Photosensibilisierung	Durchfall Blutbildungsstörungen (bei oraler Gabe)
Bemerkungen	Therapie dauert 1 Jahr und länger, da nur fungistatisch wirksam Keine Resistenzen	Viele Resistenzen Oft in Kombination mit Amphotericin B eingesetzt	Als Lack verfügbar



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