Quacksalberei mit Arzneimitteln
Bemerkungen
- Immer wieder tauchen in den Medien "Arzneimittel" auf, die
Wunderdinge versprechen. Dabei ist es - nicht nur für den nicht
einschlägig vorgebildeten Leser - oftmals nahezu unmöglich, die dort meist
angewendete Mischung aus Halbwahrheiten und völlig abwegigen Behauptungen
klar zu bewerten.
- Quacksalberei und Scharlatanerie - meist mit dem Ziel möglichst schnell
viel Geld von verzweifelten Kranken zu erhalten - werden im allgemeinen umso
wahrscheinlicher, je mehr der folgenden Beschreibungen in einer Anzeige oder
einem Bericht über ein angebliches "Arzneimittel" auftauchen:
- Das Produkt wird durch Hinweis auf eine exotische Herkunft (Regenwald,
Himalaya etc.) interessant gemacht.
- Das "Arzneimittel" hilft angeblich auch noch, wenn die
Schulmedizin bereits aufgibt und die Situation hoffnungslos nennt.
- Der Einsatz des Präparats soll durch umfangreiche Erfahrungen belegt
sein, ohne dass jedoch nachvollziehbare Daten aus sauber durchgeführten
klinischen Studien (randomisierte, extern überwachte
Doppelblindstudien) zugänglich gemacht werden.
- Das "Arzneimittel" soll gegen eine Vielzahl
verschiedener Erkrankungen helfen, die nachweislich in keinem
gemeinsamen Kausalzusammenhang stehen.
- Die Anwendung des Präparats führt angeblich regelmäßig zum Erfolg,
evtl. "Therapieversager" werden auf externe Einflüsse
(Schulmedizin, Umweltgifte etc.) zurückgeführt.
- Das Produkt ist von einer einzelnen Person bzw. Institution, die auch
die Theorie der Therapie erdacht hat, in langer Forschungstätigkeit
entwickelt worden
- Die Anwendung des Präparats ist derart kompliziert (zusätzliche
Diätvorschriften, Verhaltensvorschriften etc.), dass Misserfolge dem
Anwender angelastet werden können, da dieser das Präparat nicht
richtig angewendet hat.
- Das "Arzneimittel" wird angeblich schon seit Jahren
erfolgreich angewendet, ohne dass dies von der Schulmedizin anerkannt
wird.
- Es wird postuliert, dass das Präparat allgemein so gute Ergebnisse
erzielt, dass unverständlich bleibt, warum keine Zulassung erfolgt ist.
- Das "Arzneimittel" soll zu Beginn der Therapie eine gewisse
Erstverschlimmerung zeigen, die angeblich nur anzeigt, dass das
Präparat wirklich wirkt.
- Das Präparat ist angeblich frei von jeglichen Nebenwirkungen.
- Eine gesunde Portion Skepsis sollte allen Anzeigen und Berichten
entgegengebracht werden, die Wunderdinge versprechen!
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