Lactatdehydrogenase (LDH)

Übersicht


Medizin

Medizinische Bedeutung

  • Eine Erhöhung der Plasmakonzentration der Lactatdehydrogenase (LDH) ist ein relativ unspezifischer Marker für eine Schädigung des Herzens.
  • Aufgrund der Vielzahl der LDH enthaltenden Organsysteme sind auch Erhöhungen der LDH-Plasmakonzentration nicht sofort einem bestimmten Ereignis zuordbar.
  • Bei massiven Schäden des Herzmuskels, wie sie etwa beim Myokardinfarkt oder bei einer Myokarditis auftreten können, steigt der LDH-Wert an. 
    • Im Plasma nachweisbar ist die Erhöhung der LDH-Konzentration beginnend ab etwa 6 - 12 h nach einem Infarkt. 
    • Das Maximum der Erhöhung liegt ungefähr 24 - 60 h nach dem Ereignis, darauf folgt eine langsame Normalisierung auf den Normalwert innerhalb von ca. 1 bis 2 Wochen. 
      • Diese langsame Abnahme auf den Normalwert macht die LDH-Konzentration als Marker für die Spätdiagnostik von Myokardschäden interessant.

Normalwert

  • Bei Gesunden liegt die LDH-Plasmakonzentration unter 250 U/L.

Physiologie

Vorkommen und Funktionen

  • LDH spielt eine zentrale Rolle bei der anaeroben Energiegewinnung, daher ist es in nahezu allen Körperzellen zu finden. In größeren Mengen kommt es allerdings nur in der Leber, im Myokard, in Erythrozyten und den Nieren vor.
  • Es werden 5 Isoformen unterschieden, die charakteristisch für bestimmte Organe sind. Die Lokalisation der einzelnen Isoenzyme ist in der folgenden Tabelle kurz aufgeführt:
LDH-Subtyp Primäre Lokalisation
LDH-1  Myokard
LDH-2 Lymphsystem
LDH-3 Milz und Lunge
LDH-4 Muskulatur und Leber
LDH-5  Muskulatur und Leber
  • Aufgrund der Verteilung der unterschiedlichen LDH-Isoformen im Körper ist vor allem eine Erhöhung der LDH-1-Plasmakonzentration als labormedizinischer Marker messbar.
 

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