Konjugation
Definition
- Transfer von genetischem Material durch einen Paarungsprozess.
Bemerkungen
- Zur Konjugation sind generell nur Bakterien befähigt, die transferierbare
oder mobilisierbare Plasmide tragen. Sie ist jedoch nicht auf die
Übertragung genetischer Informationen zwischen Bakterien einer Art
begrenzt, sondern findet auch über Artgrenzen hinweg statt.
- Bei der Konjugation kommt es zu einer unidirektionalen Genübertragung: Eine Bakterienzelle fungiert als Spender,
eine andere als
Empfänger.
- Als Spenderzelle können nur Bakterien fungieren, die ein besonderes Plasmid, den sogenannten
Fertilitätsfaktor (F-Faktor) besitzen, sogenannte F+-Zellen.
- Der F-Faktor ermöglicht die Ausbildung eines Plasmaschlauchs
zur Empfängerzelle, der als F-Pilus bezeichnet wird. (Die alternative
Bezeichnung Sexualpilus ist missverständlich und sollte daher vermieden
werden).
- Während der eigentlichen Konjugation kommt es zu einer kurzzeitigen
Verschmelzung der Zellwände beider Konjugationspartner im Bereich des
Plasmaschlauchs, durch den nun Plasmid-DNA in Form eines
Einzelstranges übertragen werden kann.
- Anschließend wird die Verbindung der Zellen wieder gelöst und die nun in
beiden Zellen vorliegende einzelsträngige Plasmid-DNA zum Doppelstrang ergänzt.
- In der Regel wird eine Kopie des F-Plasmids mit übertragen. Die
Empfängerzelle wird dadurch ebenfalls zu einer F+-Zelle.
Schematischer Ablauf
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