Thallophyten

Definition

  • Zellverbände mit Arbeitsteilung aber noch geringerer Gewebedifferenzierung als bei Kormophyten.

Bemerkungen

  • Alle Zellen können eigenständig lebensfähig sein, es sind aber auch Zellkolonien mit ausdifferenzierten Zellen möglich.
  • Sie stellen ausschließlich eukaryontische Lebensformen dar.
  • Wie Protophyten sind auch Thallophyten noch vor allem an das Leben im Wasser angepasst.
  • Übergangsstufen von der protophytischen zur thallophytischen Organisationsform sind:
    1. Aggregationsverbände
      • Zusammenlagerung von zuvor frei beweglichen Einzelzellen; verbunden durch Plasmodesmen.
      • z.B. Pediastrum boryanum (Grünalge)
    2. Zellkolonien
      • Nehmen eine Mittelstellung ein, z.B. die Grünalge Volvox
        • 10.000 - 20.000 Zellen bilden einen kugeligen, innen hohlen Verband, dessen Oberfläche eine gekammerte Gallertschicht ist.
        • Die Einzelzellen werden durch Plasmodesmen verbunden.
        • Die Mutterkolonie stirbt beim Entwicklungsprozess.
    3. Fadenthalli
      • Im einfachsten Fall können sich alle Zellen des Fadenthallus noch teilen, bei höheren Formen sind nur noch die äußersten Zellen teilungsfähig.
      • Verzweigungen können durch nachträglich wieder meristematisch gewordenen Zellen innerhalb des Fadens entstehen. Dichotome Verzweigungen am Ende der "Sprossachse" können ebenfalls vorkommen. Die Verzweigungen stellen bereits den Übergang zu den Flechtthalli dar.
      • z.B. Ulothrix zonata (Grünalge)
        • Unverzweigte Zellfäden
        • Der Algenfaden haftet mit einer Rhizoidzele auf steinigen Unterlagen.
        • Die Vermehrung findet asexuell (Zoosporen, Sporangien) über
          Fadenverlängerung durch interkalares Wachstum statt.
    4. Flechtthalli
      • Als Basis der Flechtthalli können verzweigte Fadenthalli angesehen werden.
      • Hier ist die Verzweigung jedoch so weit ausgeprägt, dass der einzelne Faden in den Hintergrund tritt.
      • Flechtthalli lassen sich aufgrund ihres Erscheinungsbildes in verschiedene Typen unterscheiden:
        • Zentralfadentyp
        • Springbrunnentyp
        • Hyphengeflecht der Pilze (Pseudoparenchyme)
          • Die Pilzfäden (Hyphen) sind stark verzweigt und zum Teil miteinander zu einem dichten Geflecht, dem Pseudoparenchym bzw. Plectenchym, verwachsen.
            • z.B. Sklerotium (Dauerorgan) von Claviceps purpurea (Mutterkorn)
              • Bildung von Sklerotien auf Roggenähren
                • Der Pilz durchwächst das Roggenkorn zunächst mit einzelnen Hyphen, die schließlich miteinander verwachsen.
      • Flechtthalli findet man z.B. bei Rhodophyta (Rotalgen), z.B. Gelidium, Chondrus

Beispiele

  • Grünalgen, Rotalgen
  • Pilze
  • Flechten
 

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