Nicolsches Prisma

Definition

  • Prismenförmige Vorrichtung zur Erzeugung bzw. zum Nachweis von linear polarisiertem Licht, deren Wirkungsweise auf der Doppelbrechung des Lichtes durch einen Kalkspatkristall beruht.

Bemerkungen

  • Das Nicolsche Prisma ist nach seinem Erfinder, dem britischen Physiker William Nicol (1768 - 1851) benannt.
  • Es besteht aus einem Kalkspatrhomboeder mit dem Hauptschnitt ABCD, dessen natürlicher Winkel von 72° bei B und D durch Abschleifen auf 68 ° verringert wurde. Dieser Rhomboeder wird längs der Diagonalebene AC auseinandergeschnitten, so dass zwischen der Ebene AC und der Ebene BC ein Winkel von 90° entsteht.
  • Anschließend werden die erhaltenen Stücke in der ursprünglichen Position mit Kanadabalsam wieder zusammengekittet.
  • Die Brechzahl des Kanadabalsams (n = 1,55) liegt zwischen der des Kristalls für den ordenlichen Strahl (no = 1,66) und der für den außerordentlichen Strahl (nao = 1,49). (Die Angaben der Brechzahl beziehen sich auf die D-Linie des Natriumlichts.)
  • Ein unter einem Winkel von 48° zur optischen Achse eintretender Lichtstrahl wird in einen ordentlichen und einen ohne Richtungsänderung eintretenden außerordentlichen Strahl zerlegt.
  • Für den ordentlichen Strahl stellt der Kanadabalsam nun ein optisch dünneres Medium dar, an dem eine Totalreflexion auftritt.
  • Der außerordentliche Strahl verlässt das Prisma hingegen fast ohne Ablenkung. Er ist linear polarisiert und schwingt in der Hauptschnittebene.
 

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