Justierung von Lichtmikroskopen

Synonym

  • "Köhlern"

Grund

  • Das optische Auflösungsvermögen eines Lichtmikroskops ist eine physikalisch Funktion. Allerdings ist der dort erhaltene Wert meist nur theoretischer Natur. Dies liegt daran, dass das benutzte Licht nur selten monochromatisch ist und so immer Beugungsbilder unterschiedlicher Frequenzen entstehen, erkennbar an farbigen Rändern um Objekte. Ein anderer Grund ist die Tatsache, dass zum Erreichen eines Abbildungsoptimums eine genaue Justierung des Strahlengangs des Lichtmikroskops notwendig ist.

Ablauf

  • Diese Justierung wird auch als "Köhlern" bezeichnet und läuft in mehreren Schritten ab:
    • Beleuchtung anschalten und schwaches Objektiv einsetzen
    • Kondensor in die oberste mögliche Position bringen
    • Aperturblende vollständig öffnen
    • Leuchtfeldblende vollständig öffnen
    • Gefärbtes Präparat auf den Objekttisch legen
    • Objekttisch in oberste Stellung bringen
    • Präparat scharf einstellen
    • Leuchtfeldblende maximal schließen
    • Kondensor absenken, bis der Rand der Leuchtfeldblende scharf abgebildet wird
    • Blendenbild durch verschieben des Kondensorblocks in die Mitte des Okularbildes bringen
    • Leuchtfeldblende so weit öffnen, dass ihr Rand gerade eben aus dem Gesichtsfeld verschwindet
    • Okular entfernen und die Aperturblende so einstellen, dass die sichtbare Öffnung des Objektivs zu ca. zwei Dritteln ausgeleuchtet ist.
    • Okular wieder einsetzen.

Bemerkungen

  • Die Leuchtfeldblende soll lebende Präparate vor zu starker Erwärmung schützen. Daher wird sie immer nur so weit geöffnet, bis gerade das Gesichtsfeld vollständig freigegeben ist. Sie ist daher bei einem Wechsel des Objektivs immer anzupassen.
  • Die Aperturblende des Kondensors bestimmt die Auflösung und den Kontrast des Bildes. Beide Größen verhalten sich antiproportional zueinander.
  • Nativpräparate werden mit weitgehend geschlossener Aperturblende betrachtet, da so der Kontrast höher ist, kontrastreiche gefärbte Präparate mit weit geöffneter, da so die Auflösung höher ist.
  • Generell sollte man einen gesunden Kompromiss aus Auflösung und Kontrast zu finden versuchen.
  • Begonnen wird die Untersuchung jeden Präparats immer mit der niedrigsten Auflösung, die dann gesteigert wird.

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