Unspezifische Mechanismen der Infektabwehr

Mechanische Faktoren

  • Haut und Schleimhaut
  • Schleim, Urin, Darmflüssigkeit, Tränen, Speichel,...
  • Flimmerepithel der Bronchien
  • Peristaltik des Darms (= von den Wänden der muskulösen Hohlorgane (z.B. des Magens, des Darms und Harnleiters) ausgeführte Bewegung, bei der sich die einzelnen Organabschnitte nacheinander zusammenziehen und so den Inhalt des Hohlorgans transportieren).
  • Die Peristaltik des Darms wird vom vegetativen Nervensystem gesteuert.
  • Brechreflex
  • Schleim 
    • unspezifische Virusinaktivierung
  • Lysozym (Enzym des Speichels und der Tränenflüssigkeit) 
    • Lysozym zerstört das Murein, indem die Heteropolymerketten aufgespalten werden. Damit ist es deutlich wirksamer als z.B. b-Lactam-Antibiotika, die nur den Aufbau der  Quervernetzung des Mureins bei dessen Synthese verhindern.
    • Lysozym ist folglich immer wirksam, b-Lactam-Antibiotika nur bei wachsenden Bakterienstämmen.

Humorale Faktoren

  • Humor = Flüssigkeit
  • Faktoren, die an Flüssigkeit gebunden sind
  • pH-Milieu:
    • Säureschutzmantel der Haut, Schweiß (organische Säuren), Magen (HCl)
    • pathogene Bakterien, die in die Zelle eindringen bevorzugen einen pH-Wert von ~ 7;
    • die Haut hat einen pH-Wert von ~ 5
  • Staphyllokokken (aureus) sind Eitererreger der Haut. Sie sind säuretollerant und kochsalztolerant. 
  • Bei mangelnder Hygiene wird das pH-Milieu der Haut zu sauer und der Erreger kann sich anlagern. Zu häufiges Duschen ohne Rückfetten der Haut dagegen führt zu einem zu alkalischen Milieu, was ebenfalls zu einer Schwächung der Abwehr führt.
  • Komplement, Properdin, Interferone

Zelluläre Faktoren

  • Normalflora (Kommensalen); z.B. Darmbakterien (Anaerobier) ð Schutz vor aeroben Bakterien
  • Phagozytose ("Fressen durch Zellen")
  • Phagozyten sind eng verwandt mit den weißen Blutkörperchen, sind ortsbeweglich, suchen Antigene

 


 

Entzündung

  • 5 Kardinalsymptome
    • calor - Wärme
    • rubor - Rötung
    • dolor - Schmerz
    • tumor - Schwellung
    • functio laesa - gestörte Funktion
  • Durch Bindegewebsreaktionen (besonders der Blutgefäße) werden die Entzündungsindikatoren freigesetzt, z.B. aus weißen Blutkörperchen.
  • Es besteht ein Gleichgewicht zwischen Blutgerinnung und Thrombolyse. Der Transport von Serum erfolgt zwischen Blutgefäßen und Gewebe in beiden Richtungen. Beim Durchtritt des Serums vom Gewebe in die Blutgefäße wird das Lymphsystem durchlaufen (= Drainagesystem der Gewebe).
  • Sinn einer Entzündung: 
    • schnellerer Transfer der Leukozyten ins Gewebe
    • größere Menge von Leukozyten im Gewebe

Fieber

  • Wärmeregulation der Körpertemperatur auf einem höheren Temperaturniveau als dem Sollwert von durchschnittlich 37° C Kerntemperatur.
  • Ursachen sind Infektionen, Zerstörung von Körperzellen (Zerfallsprodukte), inkorporiertes artfremdes Eiweiß und auch nervöse Ursachen. 
  • Viren und Bestandteile von Membranen gramnegativer Bakterien können als sog. exogene Pyrogene Fieber auslösen. 
  • Sie regen wahrscheinlich die Phagozyten zur Bildung endogener Pyrogene an, was dann über eine Erhöhung der Prostaglandinsynthese in den Wärmezentren die Körpertemperatur erhöht. 
  • Die Umstellung auf das höhere Niveau bewirkt eine Vasokonstriktion der Hautgefäße, Kältezittern (Schüttelfrost) und eine verminderte Schweißsekretion und somit einen geringeren Wärmeverlust und einen Temperaturanstieg: Fieber.
  • Während der Entfieberungsphase kommt es zu Schweißausbrüchen, Vasodilation der Hautgefäße und einem subjektiven Wärmegefühl.
  • 40 – 70 % aller fieberhaften Zustände sind auf Infektionen zurückzuführen. 
  • Fieber wird durch sogenannte Pyrogene ausgelöst. Die bekanntesten Pyrogene sind Lipopolysaccharide von gramnegativen Bakterien als exogene Pyrogene und ein Zytokin welches besonders von Monozyten und Makrophagen nach Aktivierung durch Kontakt bzw. Aufnahme von Mikroorganismen freigesetzt wird, das Interleukin 1 (IL-1), welches auch als endogenes Pyrogen bezeichnet wird. IL-1 induziert in einem thermoregulativen Zentrum des Hypothalamus über eine Steigerung der Produktion von Prostaglandin E2 Fieber. Dieser Prozess kann durch Inhibitoren der Zyklooxygenase (z.B. Aspirin) gehemmt werden.
  • Auswirkungen des Fiebers auf den Organismus:
    • Blutdrucksenkung (normalerweise folgt auf eine Blutdrucksenkung eine Herzfrequenzerhöhung, um einen konstanten Blutfluss zu gewährleisten)
    • Wird dieser Kompensationsmechanismus überstrapaziert, kommt es zum Schock.
Psychosomatische Einflüsse

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