Varizellen-Zoster-Virus (VZV)
Bemerkungen
- Diese morphologisch nicht vom Herpes-simplex-Virus zu unterscheidende
Virusart ruft beim Menschen zwei unterschiedliche Krankheitsbilder hervor:
die Varizellen ("Windpocken") und den Zoster
("Gürtelrose").
- Varizellen
- Die Windpocken gehören zu den häufigsten Infektionen im Kindesalter,
sie sind außerordentlich kontagiös.
- Auch bei uns dürften die meisten Kinder die Varizellen bis zum 6.
Lebensjahr durchgemacht haben.
- Nach einer Inkubationszeit von 2 - 3 Wochen treten die typischen
Hauterscheinungen auf, ein stark juckender bläschenförmiger
Hautausschlag.
- Meist verlaufen die Varizellen milde, schwere Erkrankungen mit Pneumonie
und Enzephalitis
sind jedoch möglich.
- Kurz vor oder nach einer Infektion kann der Ausbruch der Krankheit
durch Gabe von Immunglobulinen verhindert werden (evtl. wichtig bei
besonders gefährdeten Kontaktpersonen wie Schwangeren).
- Im Unterschied zu den Pocken bieten die Varizellen ein sehr buntes
Bild (Hauteffloreszenzen sind in verschiedenen Stadien zu sehen).
- Das Virus wird von Mensch zu Mensch übertragen, allerdings besteht
eine Ansteckungsgefahr nur bis zum 5. Tag nach Auftreten der
Hauterscheinungen.
- Sehr oft persistieren
die Viren in den dorsalen Spinalganglien.
- Zoster
- Die in den dorsalen Spinalganglien persistierenden Viren können beim
Erwachsenen reaktiviert werden.
- Es kommt plötzlich unter großen Schmerzen zur lokalisierten und
abgegrenzten Gürtelrose (entsprechend dem von einem bestimmten
Ganglienbereich versorgten Hautbezirk).
- Auch hier findet man bläschenförmige Hauterscheinungen, die ohne
Narben ausheilen.
- Meist tritt der Zoster einseitig im Rumpfbereich auf, es können aber
auch verschiedene Hirnnervbereiche betroffen werden (z.B.
Trigeminuszoster).
|