Diazepam
Strukturformel
Summenformel
C16H13ClN2O
IUPAC
7-Chlor-1,3-dihydro-1-methyl-5-phenyl-2H-1,4-benzodiazepin-2-on
Verwendung
- Sedativum (Benzodiazepinderivat mit langer Halbwertszeit)
Anwendungsgebiete
- Tranquilizer
- Prämedikation
- Status epilepticus
- erhöhter Muskeltonus
Kontraindikationen
- Überempfindlichkeit gegenüber Benzodiazepinen
- Akute Intoxikationen mit zentraldämpfenden Substanzen wie Alkohol,
Schlafmitteln, Schmerzmitteln, Neuroleptika
- Schwere Leber- und Nierenfunktionsstörungen
Wechselwirkungen
- Verstärkung der ZNS-Dämpfung durch Alkohol, Barbiturate, Neuroleptika,
Antidepressiva, Antihistaminika
- Wirkungsverstärkung von Muskelrelaxantien
UAW / Toxikologie
- Atemdepression (v.a. bei zu rascher Injektion)
- Blutdruckabfall (v.a. in Kombination mit Opiaten)
- Anterograde Amnesie
- Gelegentlich paradoxe Reaktionen bei älteren Patienten
- Venenreizung und Throbophlebitis, deshalb Präparate auf
Sojabohnenölbasis bevorzugen (z.B. Diazepam-Lipuro)
- Valium MM Roche darf wegen seines Gehalts an Natriumdisulfit nicht beim
Asthmatiker mit Sulfitüberempfindlichkeit angewendet werden
Pharmakologie
- Wirkungseintritt nach 1 - 2 min, Wirkungsdauer ca. 15 min - 100 h, stark
differierend je nach Dosierung und Patient
Handelsnamen
Notfallmedizinische Indikation
- Sedierung
- Prämedikation zur Narkose
- Krampfanfälle
- Akute Angst-, Spannungs-, Erregungs- und Unruhezustände
- Fieberkrämpfe
Notfallmedizinische Dosierung
- 0,05-0,5 mg/kg KG langsam i.v. (Kinder: 0,5 mg/kg KG rektal)
- Immer individuell nach Wirkung!
- Notkompetenz
- Indikation nur kindlicher Krampfall!
- Nur Rektal-Tube!
- Kinder unter 15 kg KG 5 mg rektal, darüber 10 mg rektal
Achtung
- Dosisreduktion bei Hypoproteinämie
- Große therapeutische Breite
- Hohes Suchtpotential
- Wegen der langen HWZ evtl. Ersatz durch Midazolam
in Erwägung ziehen
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