Malaria

  • von italienisch "mala aria - schlechte Luft"

Definition

  • Sammelbezeichnung für Inektionen durch Protozoen der Gattung Plasmodium, die durch die Anopheles-Mücke übertragen werden.

Formen

Vorkommen

  • Trotz intensiver Bekämpfungsmaßnahmen fast ubiquitär in den Tropischen und zum Teil auch Subtropen bis in Höhen von ca. 2000 m.
  • Jährlich erkranken ca. 100.000.000 Menschen, von denen ca. 1.000.000 an der Erkrankung sterben.
  • Die Weibchen der Anopheles-Mücke legen ihre Eier in stehende Süßgewässer. In einigen Ländern wurde versucht, die Anopheles-Mücke mit DDT zu vernichten. Diese sind aber relativ schnell resistent geworden. DDT ist nicht biologisch abbaubar und wird über die Nahrungskette durch den Menschen aufgenommen. In manchen Ländern ist es gelungen, durch Trockenlegung von Gewässern, die Malaria weitestgehend auszurotten.
  • Durch zunehmende Resistenz der Erreger gegenüber Chemotherapeutika und der übertragenden Mücke gegen Insektizide verschlechtert sich die Situation noch in vielen Epidemiegebieten.

Klinik

  • Manifestation durch den zyklischen Zerfall von mit Plasmodien befallenen Erythrozyten und dabei auftretende Fieberschübe. Diese folgen bei der Malaria tertiana jeden 3., bei der Malaria quartana jeden 4. Tag. Die Malaria tropica weist keine typischen Fieberintervalle auf.
  • Durch Doppelbefall auch uncharakteristische Fieberverläufe.

Pathogenese

  • Bei der Malaria ist die Mücke der Endwirt und trägt den Erreger in den Speicheldrüsen. Durch einen Stich wird der Erreger mit dem Speichel auf den Zwischenwirt Mensch übertragen. 
  • Der Erreger befällt die Leberzellen, vermehrt sich dort, die Zellen zerplatzen und neue Leberzellen werden angegriffen. Die hepatische Zyklus verläuft ohne Symptome und stellt die Inkubationszeit dar. 
  • Der Erreger gelangt dann ins periphere Blut und befällt die Erythrozyten, in denen sich der Parasit wieder vermehrt. Es kommt zu starkem schubweisen Fieber, möglicherweise durch Reaktion auf freiwerdende Stoffwechselprodukte beim Freiwerden der neuen Parasiten aus den Erythrozyten und deren Phagozytose.
  • (In einigen Erythrozyten kommt es zur Bildung von männlichen und weiblichen Plasmodien, die bei einem erneuten Mückenstich von der Anopheles-Mücke wieder aufgenommen werden kann. In ihr kann es dann zur Zygotenbildung kommen, wodurch der Kreislauf wieder geschlossen ist.)
  • Da sich die Parasiten synchron vermehren und so immer eine erhebliche Menge an Parasiten gleichzeitig freigesetzt wird kommt es zu den Fieberschüben. Diese Phase kann einige Wochen andauern.
  • Außerdem Anämie und Hypoxie sowie durch Autoimmunreaktionen des Wirts und kapillare Stase infolge der Verklumpung befallener Erythrozyten hervorgerufene Erscheinungen.

Diagnose

  • Mikroskopischer Errregernachweis

Therapie

  • Medikamentös mit:
  1. 4-Aminochinolinen (schon viele Resistenzen), 1x pro Woche
  2. Chinin
  3. Mefloquin, täglich
  4. Halofantrin
  • 1. - 3. können auch zur Prophylaxe angewendet werden, 4. nur zur Therapie.
  • Durch diese Therapeutika werden nur die Parasiten in den Erythrozyten abgetötet, nicht aber die, die bei der Malaria tertiana in der Leber sitzen. In diesem Fall muss Primaquin zur Therapie eingesetzt werden.

Prohylaxe

  • Es gibt keinen Impfstoff gegen Plasmodien, aber es kann eine Chemoprophylaxe durchgeführt werden:
    • Medikamente
      • Proguanil 
        • Prodrug - wird im Körper umgebaut, ist erst dann wirksam
      • Pyrimethamin 
        • tierische Reduktase, daher nicht in der Schwangerschaft einsetzen
    • Therapiebeginn:
      • 1 - 2 Wochen vor Reiseantritt
    • Ende der Therapie:
      • min. 3 Wochen nach Reiseende (= Dauer der Inkubationszeit)
  • Zusätzlich Meidung von Mückenstichen durch:
    • Verwendung von Repellentien
    • Moskitonetze
    • Vermeidung des Aufenthalts im Freien während der Dämmerung
    • Geeignete, lange Kleidung

 


  

 

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