Malaria tropica
Definition
- Schwerste Form der Malaria
mit akuter Lebensgefahr und ohne charakteristische Fieberintervalle.
Erreger
Inkubationszeit
Klinik
- Oft relativ uncharakteristischer Beginn mit
plötzlichem hohem Fieber, Schüttelfrost, gastrointestinalen Beschwerden,
Erbrechen und Benommenheit.
- Frühzeitiges Auftreten von Anämie und
Ikterus (durch den Erythrozytenverfall), ebenso einer Schwellung von Milz
und Leber.
- Durch den erheblichen Verlust an Erythrozyten kommt es zu einer mangelhaften Sauerstoffversorgung der Gewebe und Organe (Hypoxie). Zellen sterben
ab. Durch die einsetzende Gärung wegen Sauerstoffunterversorgung kommt es zu einer Übersäuerung der Gewebe, wodurch weitere Zellen zerstört werden. Die Erythrozyten werden durch die Parasiten auf ihrer Oberfläche verändert, so dass die
kohäsiv und adhäsiv werden, was zur Folge hat, dass sie verklumpen und Verstopfungen der Gefäße verursachen. Dadurch herrscht in bestimmte Gewebeteilen wieder
Hypoxie.
- Oft nach wenigen Tagen bereits letal.
- Beim Überstehen der Krankheit treten ab ca.
9 Monate nach Beginn keine Rezidive mehr auf.
Diagnose
- Mikroskopische Untersuchung des Blutes.
- Hyperparasitämie (> 250.000 Parasiten
1/µl Blut)
- Hämoglobin < 4,5 mmol/l
- Thrombozytopenie
- Bilirubin > 50 µmol/l
- Hypoglykämie (< 2,2 mmol/l)
- Kreatinin (> 265 µmol/l)
- Laktatazidose
Therapie
- Chinin, Chloroquin, Sulfadoxin-Pyrimethamin, Sulfalen-Pyrimethamin, Mefloquin und Halofantrin gegen die Schizonten
- Primaquin zur Bekämpfung der Gametozyten
- Bei schwerem Verlauf evtl. Blutaustausch
Komplikationen
- Zerebrale Malaria mit Hämorrhagien und
Nekrosen im Gehirn kann zu unterschiedlich schweren neurologischen Schäden
führen, z.B. Paresen, Epilepsien, Koma und Tod
- Kardiale Malaria mit Kollaps und Schädigung
des Myokards
- Immunkomplex-Glomerulonephritis
- Verbrauchkoagulopathie
- Thrombozytopenie
- Intravasale Hämolyse (Schwarzwasserfieber)
Prognose
- Unbehandelt sehr hohe Letalität
von ca. 70 %, da etwa 20 % der Erythrozyten befallen werden.
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