Röteln

Synonyme

  • Rubella
  • Rubeola

Definition

  • In der Regel harmlose Virusinfektion mit der Ausnahme der hohen Gefährdung des Embryos besonders während der ersten drei Schwangerschaftsmonate bei Erkrankungen der Mutter.

Erreger

Übertragung

  • Tröpcheninfektion
  • (Diaplazentar)
  • Relativ geringe Kontagiosität.
  • Die Kontagiosität beginnt bereits 2 - 4 Tage vor Ausbruch des typischen Exanthems und dauert bis ungefähr zum Ende des Exanthemstadiums.

Inkubationszeit

  • 12 - 21 Tage

Epidemiologie

  • Erkrankungsgipfel bei Kindern zwischen 3 und 10 Jahren

Klinik

  • Prodomalstadium
    • ca. 2 Tage
    • Fieber, katarrhalische Erscheinungen der oberen Atemwege, oft schmerzlose Schwellungen der Lymphknoten (zuerst v.a. nuchal und retroaurikulär, später auch generalisiert)
  • Exanthemstadium
    • Auftreten eines Exanthems in Form von etwa linsengroßen, wenig erhabenen und nicht konfluierenden rosaroten Flecken, u.U. mit hellem anämischen Hof (zuerst im Gesicht, später auf den Rumpf übergehend)
    • Nach 2 - 3 Tagen Abblassung des Exanthems.
    • Während dieses Stadiums mittelfleckiges Exanthem im Rachen.
    • Fieber um 38 °C über wenige Tage, in der Häfte der Fälle Splenomegalie
  • Keine besondere Beeinträchtigung des Allgemeinbefindens.

Besonderheiten

  • Gefährlich sind die Röteln in der Schwangerschaft. In den ersten vier Schwangerschaftsmonaten kann das Rötelnvirus die Rötelnembryopathie hervorrufen. 
  • Zu den typischen Erscheinungen der Rötelnembryopathie gehören der ein- oder beidseitige Katarakt (Augenstar), Hörnervschäden (in 50 % der Fälle Taubheit) und Entwicklungsfehler des Herzens. 
  • Mit solchen Schäden ist in mindestens 20 % der Fälle zu rechnen. 
  • In den späteren Schwangerschaftsmonaten besteht die Gefahr einer Rötelnembryopathie offensichtlich nicht mehr. (Die Organdifferenzierung des Embryos ist abgeschlossen.)
  • Wegen der schwerwiegenden Rötelnembryopathie ist dringend zu empfehlen, bei Mädchen vor Beginn der Geschlechtsreife einen Antikörpertest auf den Erreger durchzuführen. Wenn dieser Test negativ ausfällt und damit das Überstehen der Röteln in der Kindheit ausgeschlossen werden kann, sollte eine Schutzimpfung mit einem Lebendimpfstoff verabreicht werden.

Diagnose

  • Klinisches Bild
  • Antikörpernachweis

Komplikationen

  • Bei Kindern meist keine. Nur sehr vereinzelt thrombozytopenische Purpura, Enzephalitis und Arthralgien mehrerer Gelenke vor.
  • Spätschäden und Todesfälle sind selten.
  • In seltenen Fällen wurde nach einer Latenz von mehreren Jahrzehnten eine sogenannte progressive Rötelnenzephalitis mit Myoklonien , Krämpfen, zerebraler Ataxie und schlechter Prognose beobachtet.

Prophylaxe

  • Schutzimpfung

Allgemeines

  • 1962 konnte der Erreger erstmals angezüchtet werden.

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