Ionenpaarchromatographie (IPC)

Synonym

  • Ion pair chromatography

Definition

  • Verfahren der HPLC, bei dem durch Bildung von Ionenpaaren geladene Analyten auf Reversed-Phase-Säulen getrennt werden.

Bemerkungen

  • In der Ionenpaarchromatographie werden meist konventionell (C8 oder C18) Reversed-Phase-Säulen (RP-Säulen) eingesetzt.
  • Aufgrund dieser Standardsäulenmaterialien ist die IPC für die Anwendung bei geladenen Substanzen recht verbreitet.
    • Ohne die Bildung der Ionenpaare können saure Substanzen meist nur bei sauren pH-Werten auf RP-Säulen analysiert werden, da nur dann der saure Analyt voll protoniert und somit weniger polar vorliegt. Aufgrund der pH-Stabilität der Säulen sind hier jedoch Grenzen gesetzt.
    • Entsprechend müssten basische Substanzen bei hohen pH-Werten analysiert werden, um sicher zu gehen, dass die Substanz ebenfalls ungeladen vorliegt. Auch hier ist die Stabilität des Säulenmaterials bei hohen pH-Werten oft limitierend.
  • In der Ionenpaarchromatographie kann bei "neutraleren" pH-Werten gearbeitet werden. Die geladene Probe wird durch ein entsprechendes Gegenion neutralisiert.
  • Neben dem Vorteil bei "säulenfreundlichen" pH-Werten arbeiten zu können, bestehen weitere Vorteile. So können auch Gemische von polaren und apolaren Substanzen bzw. Gemische von polaren Substanzen mit unterschiedlichen pKS-Werten nun einfacher nebeneinander analysiert werden.
  • Kationische Analyten werden meist mit Alkylsulfonsäuren "gepaart". Häufig verwendet werden Pentan-, Hexan-, Heptan- oder Octansulfonsäuren bzw. deren Salze.
  • Anionische Analyten werden meist mit quaternären Aminen "gepaart". Verbreitet sind insbesondere Tetrapropyl-, Tetrabutyl- und Tetrahexylammoniumsalze.
  • Allgemein gilt, je länger der Alkylrest des Ionenpaarreagens, desto apolarer ist das gebildete Ionenpaar und desto stärker wird es auf RP-Säulen zurückgehalten.

Praktische Hinweise

  • Sind im zu trennenden Gemisch sowohl polare, als auch apolare Substanzen vorhanden, so sollte die Methode zunächst bezüglich der apolaren Substanzen optimiert werden.
  • Danach erfolgt die Auswahl des geeigneten IPC-Reagens, gefolgt von Optimierungen des pH-Wertes und der Konzentrationen.
  • Für kurz- bis mittelkettige IPC-Reagentien sind oft Konzentrationen von 0,005 mol/L geeignet. Bei längerkettigen IPC-Reagentien betragen die normalerweise einzusetzenden Konzentrationen meist 0,0005 mol/L bis 0,002 mol/L. Je nach aktuellem Trennproblem können jedoch auch höhere Konzentrationen notwendig sein.
  • Die verwendeten Ionenpaarreagentien sind häufig nur schwer wieder vollständig von der verwendeten Säule zu entfernen. Daher sollte die Säule speziell für ein Ionenpaarreagens reserviert bleiben.
  • Halogenierte IPC-Reagentien sollten nicht in Verbindung mit einer Gradientenelution eingesetzt werden.

 

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