Elektroosmotischer Fluss
Bemerkungen
- Der elektroosmotische Fluss entsteht pH-abhängig bei Einsatz von
Quarzkapillaren durch die Deprotonierung der Silanolgruppen der
Kapillaroberfläche.
- An die negativ geladene Kapillarwand lagern sich mobile Kationen aus dem
Puffer an, welche im elektrischen Feld zur Kathode wandern, wobei sie
aufgrund der Clusterstruktur des Wassers die gesamte Flüssigkeitssäule in
der Kapillare mitreißen.
- Neutrale Substanzen gelangen mit dem elektroosmotischen Fluss zum
Detektor, Kationen davor, Anionen danach.
- Die neutralen Substanzen werden hierbei nicht aufgetrennt, Kationen und
Anionen hingegen entsprechend ihrer Ladungsdichte.
Beeinflussung
- Der elektroosmotische Fluss kann beeinflusst werden durch:
- pH-Wert
- Zusatz von Quartärsalzen (kationische Tenside, Konzentration <
Mizellbildungskonzentration CMC): Abschwächung, Aufhebung, Umkehrung
- Diese kationischen Tenside adsorbieren an der negativ geladenen
Kapillarwandung und verhindern so die Anlagerung mobiler Kationen
aus dem Puffer, wodurch der EOF abgeschwächt oder gar ausgeschaltet
wird. Mit steigender Tensidkonzentration bildet sich eine
Doppelschicht mit in Richtung des Elektrolyten gerichteten positiven
Ladungen aus, wodurch der elektroosmotischen Fluss umgekehrt werden
kann (in Richtung Anode).
- Beschichtung der inneren Oberfläche der Kapillare
- Bei voll ausgeprägtem elektroosmotischen Fluss wird in der Regel
in kathodische Richtung gearbeitet, bei abgeschwächtem oder
ausgeschaltetem elektroosmotischen Fluss sind beide
Elektrodenrichtungen möglich, bei umgekehrtem elektroosmotischen
Fluss wird die Detektorseite meist als Anode geschaltet.
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