Molekularsiebe

Definition

  • "Siebe" zur Trennung von Molekülen unterschiedlicher Größe.

Aufbau

  • Synthetische Zeolithe, deren Alumo-Silikat-Kristallgitter zahlreiche innere Hohlräume enthält, die untereinander durch Poren genau definierten und jeweils gleichen Durchmessers verbunden sind.
  • Die Durchmesser der Poren liegen, je nach Molekularsiebtyp, zwischen 30 und 100 nm.
  • Zeolithische Adsorbentien zeichnen sich aus durch:
    • Sehr große Adsorptionsflächen (> 100 m2 pro g)
    • Hohe Adsorptionskräfte infolge hoher Polarität
    • Einheitliche Durchmesser der Zuführungsporen zu den Adsorptionshohlräumen.

Funktionsweise

  • Der durch die einheitliche Porengröße bewirkte "Siebeffekt" ermöglicht scharfe Trennungen aufgrund der Molekülgröße: Nur Moleküle mit kleinerem kritischen Durchmesser als der Porendurchmesser erreichen die Adsorptionshohlräume und werden dort nach zunehmender Polarität adsorbiert.

Siebwirkung

Porendurchmesser Nicht adsorbierte Stoffe (Beispiele)
50 nm
  • Isoparaffine und deren Derivate
  • Cycloparaffine und deren Derivate
  • Aromaten
  • CHX3, CX4, (C2H5)3N
40 nm
  • n-Paraffine und deren Derivate bis 14 C-Atome
  • CH2Cl2, C2H5Cl, C2H5NH2, (CH3)2NH
30 nm
  • n-Paraffine und deren Derivate bis 3 C-Atome
  • CH3Cl, CH3NH2, CH3OH, C2H5OH, H2S, SO2, CO2, NO2, O2, N2

Desorption

  • Die beladenen Zeolithe können wieder regeneriert werden. Dies kann erreicht werden durch:
    • Temperaturerhöhung auf ca. 180 °C
    • Druckerniedrigung (Vakuum)
    • Verdrängung der adsorbierten Stoffe mittels eines Spülmediums.

Anwendungsgebiete

  • Trocknungsprozesse (Adsorption von Wasser)
  • Reinigungsprozesse
  • Trennprozesse

 

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