Turbidimetrie
Definition
- Verfahren zur Bestimmung des Gehalts an suspendierter oder emulgierter
Phase anhand der Messung der durch die dispergierte Phase entstehenden Trübung
der zu analysierenden Flüssigkeit.
Bemerkungen
- Die Turbidimetrie misst das durch die opaleszente Probe in gerader Linie zur Lichtquelle
durchtretende Licht. Lichtquelle und Detektor befinden sich in einer Linie.
- Je mehr Teilchen im Analyten dispergiert vorliegen, desto stärker wird
das durchscheinende Licht abgeschwächt.
- Wirklich lineare Beziehungen zwischen Trübung und Konzentration der
suspendierten Phase erhält man jedoch nur, wenn alle Partikel die gleichen optischen
Eigenschaften aufweisen und zudem ihre Konzentration nicht zu hoch ist.
Andernfalls wird das Ergebnis v.a. durch zwei Effekte verfälscht:
- Durch Abschattungen werden nicht mehr alle Partikel beleuchtet, sodass auch
nicht mehr jedes Partikel mit seinem vollen Absorptionsvermögen ins Gesamtsignal
eingeht.
- Durch mehrfache Streuung an suspendierten Partikeln kann auch Streulicht in
Richtung des Detektors gelenkt werden. Der letztgenannte Effekt lässt sich
jedoch durch entsprechende Optiken praktisch ausschalten.
- Der Linearitätsbereich des verwendeten Systems ist durch Erstellen einer aus
mindestens 4 Punkten bestehenden Kalibrierkurve zu bestimmen.
- Bei gefärbten Proben ist die Verhältnis-Turbidimetrie anzuwenden.
Verhältnis-Turbidimetrie
- Die Verhältnis-Turbidimetrie verbindet Elemente der Turbidimetrie mit denen
der Nephelometrie. Dazu werden sowohl das die Probe durchstrahlende (180°) als auch das
rechtwinklig (90°) zum eingestrahlten Licht gestreute Licht detektiert.
- Zusätzlich lässt sich auch das in Richtung der Lichtquelle reflektierte Licht
(0°) messen und mit zur Berechnung der Trübung heranziehen.
- Einflüsse einer Färbung der Probe lassen sich mit Hilfe der
Verhältnis-Turbidimetrie herausrechnen.
- Die Linearität des Messsystems ist auch hier durch Verwendung einer aus mindestens 4
Punkten bestehenden Kalibrierkurve nachzuweisen.
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