Spleißen
Definition
- Umwandlung von hnRNA in mRNA durch
Herausschneiden der Intron-Regionen.
Ablauf
- Die hnRNA-Introns haben an ihren beiden Enden charakteristische Sequenzen,
z.B. AGGU oder CAGG, die von den snRNPs erkannt werden.
- Zunächst greift nun, unterstützt durch ein snRNP, die OH-Gruppe eines
Adenosin-Restes im einen Intron die Phosphorsäurediester-Bindung am 5'-Ende
des anderen Introns an und spaltet sie ab.
- Gleichzeitig wird eine Bindung innerhalb des Introns geknüpft, das
dadurch eine lassoartige Form annimmt.
- Nun greift die terminale OH-Gruppe des 5'-ständigen Exons die Bindung am
3'-Ende des Introns an, wodurch die beiden Exons verknüpft und das Intron
freigesetzt werden.
Bemerkungen
- Das Spleißen wird von RNA-Protein-Komplexen katalysiert, die man als
"small nuclear ribonucluoprotein particles" (snRNP)
bezeichnet und als RNA-Kompenente snRNA enthalten.
- An der Reaktion sind fünf verschiedene snRNPs beteiligt: U1, U2,
U4, U5 und U6.
- Jedes besteht aus zahlreichen Proteinen und
einem Molekül snRNA.
- Während des Spleißens bilden sich Komplexe aus snRNPs und hnRNA die als Spleißosomen
bezeichnet werden.
- Man nimmt an, dass die snRNAs im Spleißosomen mit sich selbst und mit der
hnRNA Basenpaarungen eingehen und so die reagierenden Gruppen orientieren
und fixieren. Damit sind v.a. die snRNAs für die katalytische Aktivität
verantwortlich, weshalb man sie als Ribozyme
bezeichnet.
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