Ampholyt

Definition

  • Als Ampholyt bezeichnet man eine chemische Verbindung, die je nach Reaktionspartner entweder als Brönsted-Säure oder als Brönsted-Base reagieren kann.

Bemerkungen

  • Ampholyte können somit sowohl Protonen abgeben, als auch Protonen aufnehmen. 
  • Ob ein Ampholyt somit nun als Säure oder als Base reagiert, hängt von der Art und Konzentration des jeweiligen Reaktionspartners ab:
    • Ist der Rektionspartner eine stärkere Base, so reagiert der Ampholyt als Säure; ist der Rektionspartner eine stärkere Säure, so reagiert der Ampholyt als Base.
  • Ampholyte enthalten häufig sowohl saure, als auch basische Funktionen im Molekül, so z.B. Carboxyl- und Aminogruppen. Somit sind nahezu alle Proteine Moleküle, die der Definition eines Ampholyten entsprechen.
  • Eine andere Wichtige Gruppe von Ampholyten sind die sogenannten Zwitterionen.
  • Der wichtigste und bekannteste Ampholyt ist jedoch Wasser. Dieses kann sowohl als H3O+, als auch als OH- reagieren. Mehr noch, es reagiert mit sich selbst und bildet beide Formen ohne Einwirkung von außen. Hier spricht man von der Autoprotolyse des Wassers.
    • Andere bekannte Ampholyte, die eine Autoprotolyse zeigen sind:
  • Weitere Beispiele für anorganische Ampholyte sind teilweise deprotonierte mehrbasige Säuren, so z.B.
    • Dihydrogenphosphat (H2PO4-)
    • Monohydrogenphosphat (HPO42-)
    • Hydrogencarbonat (HCO3-)
    • Hydrogensulfat (HSO4-)
  • Teilweise protonierte mehrbasige Basen reagieren analog ebenfalls als Ampholyte, so z.B.
    • Basisches Magnesiumchlorid (Mg(OH)Cl bzw. Mg(OH)+ Cl-)
    • Hydrazin Monohydrochlorid (H2N-NH2 · HCl bzw. H2N-NH3+ Cl-)

Berechnung des Eigen-pH-Wertes eines Ampholyten

pH = 1/2 (pKS1 + pKS2)


 

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