Definition von Säuren und Basen nach Brönstedt
Definition
- Eine Säure ist ein Stoff, der Protonen abgegeben kann; eine Base einer,
der Protonen aufnehmen kann.
Bemerkungen
- Eine Säure kann somit als Protonendonator, eine Base als Protonenakzeptor
aufgefasst werden.
- Diese Definition wurde von J. N. Brönstedt (1879 - 1947) entwickelt und ist
heute noch im allgemeinen Gebrauch.
- Gibt eine Säure ein Proton ab, so bleibt ein Säurerest zurück, der
seinerseits eine Base ist, da er nun ein Proton aufnehmen kann, um zur
Säure zurück zu reagieren.
- Die über so eine Beziehung verbundenen Säuren und Basen bezeichnet man
als korrespondierende Säure-Base-Paare:
HA
H+
+ A|-
Säure
Proton + Base
- Da Protonen in kondensierten Phasen nicht isoliert auftreten können, kann
eine Säure nur dann ein Proton tatsächlich abgeben, wenn eine Base
vorhanden ist, die es aufnehmen kann.
- Dazu ist es notwendig, dass die Base mindestens ein freies Elektronenpaar
zur koordinativen Bindung des Protons aufweist.
- Somit besteht eine Säure-Base-Reaktion im Austausch von Protonen von
einer Säure zu einer Base. An einer solchen Reaktion sind zwangsläufig
mindestens zwei korrespondierende Säure-Base-Paare beteiligt.
- Die Stärke einer Säure bestimmt sich daraus, wie leicht sie ihr Proton
abspalten kann. Dementsprechend leitet sich die Stärke einer Base aus ihrem
Vermögen Protonen zu binden ab.
- Ein starke Säure spaltet ihr Proton leicht ab und hinterlässt eine
schwache Base.
- Eine starke Base weist eine feste Bindung zu ihrem Proton auf, so dass es
nur schwer abgespalten wird. Folglich ist die korrespondierende Säure nur
schwach.
- Mehrwertige Säuren oder Basen können mehrere Protonen abgeben, bzw.
aufnehmen.
- Stoffe, wie z.B. HPO42-, können sowohl als Säure,
als auch als Base reagieren. Sie werden als Ampholyte oder
- seltener - als Amphotere
bezeichnet.
- Die spezielle Reaktion von H3O+ mit OH-
wird Neutralisation genannt.
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