Stärke
Synonym
Übersicht
Physiologie
Bemerkungen
- Stärke ist das mengenmäßig wichtigste Grundnahrungsmittel des Menschen.
- Im Körper wird Stärke zu Glucose
umgewandelt.
Chemie
Aufbau
- Stärken sind keine chemisch einheitlichen Stoffe.
- Sie bestehen hauptsächlich aus zwei Polysaccharid-Fraktionen:
- Amylose
- 15 - 25 % der Gesamtmasse
- Amylose besteht aus 300 bis 1000 d-Glucopyranose-Einheiten,
die ausschließlich 1,4α verknüpft sind,
wodurch sich ein lineares Molekül ergibt, das auch Helix-Strukturen
ausbilden kann.
- Amylose ist auch im Kalten löslich und bildet keine Gelformen.
- Amylopektin
- 75 - 85 % der Gesamtmasse
- Amylopektin besteht aus 9000 bis 10000 d-Glucopyranose-Einheiten.
Im Molekül finden sich sowohl 1,4α- als
auch 1,6α-Bindungen, wobei eine 1,6α-Verknüpfung
auf etwa 20 bis 25 1,4α-verknüpfte
Untereinheiten kommt. Das resultierende Molekül ist verzweigt.
- Amylopektin ist ein guter Gelbildner.
- Kartoffelstärke enthält
weniger Amylopektin, als die anderen Stärkearten, woraus sich ein
dünnflüssigerer Kleister als bei diesen ergibt.
- Daneben enthalten sie in geringen Mengen pflanzliche Proteine
sowie Reste von Zellen und anorganische Verbindungen.
- Die Gleichgewichtsfeuchte beträgt bei Mais-,
Reis- und Weizenstärke ca. 12 %, bei Kartoffelstärke
bis zu 20 %.
- Amylose und Amylopektin sind Polysaccharide aus 1,4α-
und 1,6α-glykosidisch verknüpften
Glucose-Molekülen.
- In den meist kugelförmigen Stärkekörnern liegen Amylose und Amylopektin
in radialen Schalen assoziiert vor, wobei diese Struktur durch
Wasserstoffbrücken stabilisiert wird.
- Die natürlichen Stärken lassen sich mikroskopisch voneinander
unterscheiden.
Eigenschaften
- Stärken sind feine weiße, geruchs- und geschmacklose Pulver, die beim
Reiben zwischen den Fingern knirschen.
- Sie sind unlöslich in Wasser,
Ethanol und anderen Alkoholen.
- In kaltem Wasser sind sie
bei nur leichter Quellung gleichmäßig und ohne Verklumpung suspendierbar.
Beim Erwärmen dieser Suspension
quellen sie zunächst stärker; nach dem Überschreiten der
substanzspezifischen Verkleisterungstemperatur beginnen sie zu verkleben.
63 |
72 |
20 - 185 |
64 |
73 |
10 - 25 |
72 |
77 |
2 - 10 |
55 |
64 |
20 - 40 |
- Bei der Verkleisterung werden Bindungen in den Amylose- und
Amylopektin-Strukturen gelöst. Die Spaltprodukte gehen kolloidal in
Lösung.
- Stärken zeigen allgemein ein gutes Absorptionsvermögen für Wasser
und Öle, aber auch z.B. für Farbstoffe.
Technologie
Verwendung
Bemerkungen
- Die technologisch verbreitetsten Stärkearten sind:
Pharmazeutische Technologie
- Pharmazeutisch finden Stärken vielfältige Verwendung, so z.B. in Tabletten
und als Pudergrundlage.
- Sie weisen gute Haftfestigkeit, Fließeigenschaften und
Absorptionsvermögen auf. Allerdings bilden sie - vor allem feucht - auch
einen guten Nährboden für Mikroorganismen, was ihren Einsatz begrenzt.
- Nicht modifizierte Stärken können in Wunden zu Granulombildung führen.
Lebensmitteltechnologie
E-Nummer
Toxikologische Bewertung
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