Alkohole

Übersicht


Pharmakologie

Toxikologie

Bemerkungen

  • Toxikologisch von Bedeutung sind vor allem die drei kurzkettigen Alkohole Methanol, Ethanol und Propan-2-ol. Dabei nimmt die narkotische Wirksamkeit mit zunehmender Kettenlänge zu, die "therapeutische Breite" jedoch ab. 
    • Die dennoch sehr hohe Toxizität des Methanols ist auf die bei seinem Abbau im Körper anfallende Ameisensäure zurückzuführen.

Chemie

Strukturmerkmal

primärer Alkohol sekundärer Alkohol tertiärer Alkohol

Definition

  • Verbindungen in denen eine OH-Gruppe an ein nichtaromatisches, gesättigtes C-Atom ohne weitere Heteroatome gebunden ist. Sitzt die OH-Gruppe an einem aromatischen C-Atom, so handelt es sich um ein Phenol.
  • Mehrwertige Alkohole besitzen mehrere OH-Gruppen an mehreren C-Atomen.
  • Die Begriffe "ein-, zwei- oder mehrwertig" (Zahl der Hydroxylgruppen) dürfen nicht mit den Begriffen "primär, sekundär oder tertiär" (Art der Hydroxylgruppen) verwechselt werden!
  • Die Reaktivität der Alkohole steigt von den primären zu den tertiären an. Benzyl- oder Allylalkohole reagieren wie tertiäre.
  • Alkohole mit vicinalen Hydroxylgruppen werden Glykole genannt (und auch dort abgehandelt).

Reaktivität

  • Die Acidität von Alkoholen beruht auf dem Proton der Hydroxylgruppe. Durch elektronenschiebende Reste wird die Acidität herabgesetzt, daher sind primäre Alkohole saurer als sekundäre oder tertiäre. Da Alkohole im allgemeinen nur schwache Säuren sind, reagieren ihre Salze als starke Basen.
  • Die Basizität von Alkoholen beruht auf den freien Elektronenpaaren des Sauerstoffs, das protoniert werden kann oder mit Lewis-Säuren Komplexe bilden kann. Dabei sind tertiäre Alkohole basischer als sekundäre oder primäre.

Darstellung

Alkohole durch Oxidationsreaktionen

Alkohole durch Substitutionsreaktionen 

  • aus Halogenalkanen
    • primäre Alkohole aus prim. Halogenalkanen und Hydroxidionen
    • sekundäre Alkohole aus sek. Halogenalkanen und Hydroxidionen
    • tertiäre Alkohole aus tert. Halogenalkanen und Acetationen, dann alkalische Hydrolyse
  • aus primären aliphatischen Aminen mit Salpetriger Säure
    • Durch Salpetrige Säure wird das Amin diazotiert. Unter Abspaltung von N2 bleibt ein Carbeniumion zurück, das mit H2O zum Alkohol hydrolysiert wird.
    • Produkte:
      • primäre Alkohole aus prim. Aminogruppen an prim. C-Atomen
      • sekundäre Alkohole aus prim. Aminogruppen an sek. C-Atomen
  • Etherspaltung

Alkohole durch Reduktionsreaktionen

Alkohole durch Reduktionsreaktionen unter C-C-Verknüpfung

Reaktionen


Analytik

Identität

  • Durch Esterbildung mit 3,5-Dinitrobenzoylchlorid
  • Als Urethan mit Phenylisocyanat
    • Addition von Phenylisocyanat an Alkohole, die zur Bildung von Esteramiden der Kohlensäure (Urethanen) führt. Anhand des Schmelzpunktes lässt sich der eingesetzten Alkohole bestimmen.
  • Durch Umsetzung zum Alkylhalogenid und anschließender Reaktion mit Thioharnstoff
  • Durch Umsetzung mit KOH und CS2 zum Xanthogensäureester
  • Mittels Lucas-Probe
  • Mittels Iodoform-Probe
    • Nur für sekundäre Alkohole mit Hydroxylgruppe an C-2

 

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