Amine
Übersicht
Chemie
Strukturmerkmal
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aliphatisches Amin |
aromatisches Amin |
Definition
- Amine sind vom Ammoniak abgeleitete Verbindungen, wobei ein, zwei oder
alle drei Wasserstoffe durch Alkyl- oder Aryl-Gruppen ersetzt sind.
Eigenschaften
pKB |
4 - 5 (aliphatisch, bei sterischer Behinderung auch 5 - 6)
9 - 10 (aromatisch) |
Bemerkungen
- Nach Anzahl der ersetzten Wasserstoffe unterscheidet man
- Außerdem gibt es quartäre Ammoniumsalze, in denen 4 Reste an das
Stickstoffatom gebunden sind. Dabei entsteht am N-Atom eine positive Ladung
und es hat kein freies Elektronenpaar mehr.
- Amine reagieren basisch und sind Nucleophile. Dies gilt jedoch nicht mehr
für die quartären Ammoniumsalze.
- Die Basizität von Aminen ist von der Verfügbarkeit des freien
Elektronenpaars des Stickstoffs abhängig. Daher sind Amine mit
elektronenschiebenden Resten basischer, als solche ohne; tertiäre also
basischer als primäre.
- In polaren Lösungsmitteln, z.B. Wasser tritt jedoch ein weiterer entgegen
gesetzter Effekt in Erscheinung. Die konjugierten Säuren primärer Amine
können besser stabilisiert werden, als die von sekundären oder tertiären.
Daher sind tertiäre Amine trotz höherer Verfügbarkeit des Elektronenpaars
in diesen Lösungsmitteln teilweise sogar weniger basisch als primäre.
- Aromatische Amine besitzen mindestens einen aromatischen Rest direkt am
Stickstoff. Sie sind allgemein weniger basisch als andere Amine oder
Ammoniak. Dies liegt darin begründet, dass der Ring das freie
Elektronenpaar mit beansprucht. In dem Maße, wie das Amin weniger basisch
wird, steigt jedoch die Elektronendichte im Ring. Die Basizität lässt sich
durch elektronenziehende Substituenten am Ring weiter reduzieren. Deren
Wirksamkeit ist in der o-Position am größten, in der m-Position
am geringsten.
- Amine bilden Wasserstoffbrücken
aus, allerdings nicht so fest wie die Alkohole,
daher ihren relativ hohen Siedepunkte und ihre gute Wasserlöslichkeit.
Darstellung
- Amide
-
R-CO-NH2
- Amine bilden mit Säuren Salze oder Amide, mit Säurederivaten
ausschließlich Amide
- Bei Monocarbonsäuren ist die Salzbildung gegenüber der Amidbildung
bevorzugt. Durch hohe Temperaturen kann die Amidbildung jedoch erzwungen
werden (durch Vertreibung des Reaktionswassers).
- Formamide können leicht durch Erhitzen freier Ameisensäure mit
Aminen hergestellt werden. Nebenprodukt ist Wasser.
- RT 2-62ff
- Imide
-
R-CO-NH-CO-R
- Amide, besonders Diamide mit geeigneter Kettenlänge (meist 5 oder 6)
gehen beim Erwärmen unter Abspaltung von Wasser (bei Amiden) oder eines
Amins (bei Diamiden) leicht in Imide über.
- RT 2-63
- Isocyanide
-
R-NC
- Sekundäre Formamide können durch wasserabspaltende Reagenzien wie
z.B. POCl3 / Base zu Isocyaniden dehydratisiert werden.
- RT 2-66
- Isocyanate
-
R-N=C=O
- Isocyanate können mit Phosgen (COCl2) und primären Aminen
dargestellt werden. Dazu ist die Anwesenheit einer Base erforderlich.
- RT 2-66
- Mit Carbonylverbindungen
- Reaktionen von Aminen mit Carbonylverbindungen verlaufen als
Additions-Eliminierungs-Reaktionen.
- Behandelt werden die Reaktionen von:
- Mit Salpetriger Säure (HNO2)
- Mannich-Reaktion
- von Braun-Reaktion
-
R3N
R2NH
- Amine addieren sich nicht an Alkene,
wohl aber an vinyloge (aktivierte Doppelbindungen enthaltende)
Carbonylverbindungen
Analytik
Identität
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