Reaktion sekundärer Amine mit Carbonylverbindungen mit α-H-Atom
R2NH + R1-CH2-CO-R2
R2N-CR2=CH-R1
+ H2O
Edukte
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Bemerkungen
- Der Angriff des Amins erfolgt mit dem freien Elektronenpaar auf das C-Atom
der Carbonylgruppe. Über mehrere Zwischenstufen entsteht eine neue
Doppelbindung zwischen dem Stickstoff
des Amins und dem C-Atom der Carbonylgruppe. Diese Doppelbindung lagert sich
in um, wobei ein H-Atom von einem α-C-Atom an das
C-Atom der ehemaligen Carbonylgruppe tritt.
- Das Reaktionswasser muss azeotrop entfernt werden, da sonst keine
vernünftigen Ausbeuten zu erzielen sind. (Produkt wird leicht wieder
hydrolysiert.)
- Das α-C-Atom der ehemaligen Carbonylverbindung
wird durch den Stickstoff
negativiert und ist daher leicht elektrophil anzugreifen.
- Oben angegeben ist die Bruttoreaktion.
Reaktion sekundärer Amine mit Carbonylverbindungen ohne α-H-Atom
R2NH + 2 R'COR'
R2N-CR'2-NR2
Edukte
Produkte
Bemerkungen
- Besitzen die eingesetzten Carbonylverbindungen kein α-H-Atom,
so kann das als Zwischenprodukt entstehende Carbimoniumion nicht zum Enamin
weiterreagieren. In diesem Falle tritt eine Ausweichreaktion ein, die in der
Anlagerung eines weiteren Amins besteht.
- Zur Bildung der Aminale ist keine Katalyse notwendig.
- Einige Carbonylverbindungen für diese Reaktionen sind Formaldehyd,
Benzaldehyd,
Pivalaldehyd (CH3)3C-CHO oder
2,2,6,6-Tetramethylcyclohexanon.
- Oben angegeben ist nur die Bruttogleichung.
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