Oxidationsmittel
Übersicht
Pharmakologie
Typ
Bemerkungen
- Molekularer Sauerstoff kann wegen seiner geringen Reaktionsfähigkeit
nicht als Desinfektionsmittel benutzt werden; dagegen sind Substanzen, aus
denen aktive Sauerstoffspezies entstehen, als Desinfektionsmittel
gebräuchlich.
- Ozon ist zwar ein hochwirksames Desinfiziens, wird aber seiner Toxizität
und seines hohen Preises wegen kaum noch benutzt, bisweilen wird es in
Schwimmbädern zur Wasserdesinfektion angewandt.
- Wasserstoffperoxid (H2O2) wird durch die in allen
Geweben vorhandene Katalase rasch in Wasser und Sauerstoff gespalten und
wirkt daher desinfizierend, desodorierend und bleichend. Allerdings ist die
Eindringtiefe gering und die Wirkdauer kurz.
- Wasserstoffperoxid wird in 3 %iger Lösung zur Reinigung von Wunden
und zum Ablösen von Verbänden sowie in noch stärkerer Verdünnung
(ein Esslöffel H2O2 solutum 3 %ig auf ein Glas
Wasser) als Gurgel- und Mundwasser verwendet.
- Kaliumpermanganat wirkt noch in der starken Verdünnung von 1 : 10.000
desinfizierend. In Berührung mit dem Gewebe wird es unter Sauerstoffabgabe
zu Braunstein reduziert, der eine mild adstringierende Wirkung besitzt, die
bei entzündlichen Reaktionen von Vorteil sein kann.
Kaliumpermanganatlösungen können zu Spülungen von Wunden und
Schleimhäuten benutzt werden.
- Die angegebenen Konzentrationen sind streng einzuhalten, da höher
konzentrierte KMnO4-Lösungen starke Verätzungen der
Schleimhäute hervorrufen.
- Anorganische und organische Persäuren (z.B. Monoperoxoschwefelsäure,
Monoperoxobernsteinsäure) gehören ebenfalls zu den aktiven
Sauerstoff-abspaltenden Substanzen, die als Desinfektionsmittel angewandt
werden.
- Das Wirkungsspektrum umfasst Bakterien
und Viren.
- Für eine sichere Wirkung auf Pilze
ist die Kombination von Monoperoxoschwefelsäure mit anderen
fungistatischen Stoffen notwendig.
- Eiweiß reduziert die Wirksamkeit der Persäuren.
- Eine mit den Persäuren verwandte Verbindung ist Benzoylperoxid, das
in der Aknetherapie eingesetzt wird.
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