Taxane
Übersicht
Medizin
Typ
Indikationen
- Solide Tumoren, insbesondere metastasierende Ovarial- und Mammakarzinome
Pharmakologie
Wirkmechanismus
- Taxane sind nur in der Mitosephase des Zellzyklus wirksam.
- Sie fördern die Bildung der Mikrotubuli und stabilisieren den
Spindelapparat durch Hemmung der Desaggragation, wobei sie an der β-Untereinheit
der Mikrotubuli angreifen.
- Da der Spindelapparat nun nicht mehr abgebaut werden kann, kann auch der
Zellzyklus nicht weiter durchlaufen werden. Die betroffene Zelle stirbt ab.
Geschichtliches
- Etwa 1962 nahm das amerikanische National Cancer Institute (NCI), im
Rahmen einer Suche nach zytostatisch wirksamen Naturstoffen, auch Proben von der Pazifischen Eibe
(Taxus brevifola).
- In den Jahren 1963 – 1966 wurde am Research Triangle Institute (North Carolina,
USA) entdeckt, dass Extrakte aus der Rinde dieser Eibenart einen
zytostatischen Effekt auf bestimmte entartete Zellen bei leukämiekranken Mäusen
hatte.
- Die Suche nach dem Hauptwirkstoff in dem untersuchten Extrakt führte 1969
schließlich zur Isolierung von Paclitaxel.
Die klinische Prüfung dieses Wirkstoffs am Menschen begann 1983, die
Zulassung in Deutschland zur Behandlung von metastasierenden
Ovarialkarzinomen erfolgte 1993.
- 1985 wurde das partialsynthetisch aus Baccatin (aus der deutlich stärker
verbreiten Art Taxus baccata) entwickelte Docetaxel
als weiteres vielversprechendes Zytostatikum identifiziert. Die EU-weite
Zulassung erfolgte im Oktober 1995.
Biologie
Vorkommen
- Taxane werden in der Rinde verschiedener Eibenarten (lat. Taxus) gebildet.
- Das natürliche, therapeutisch eingesetzte Paclitaxel
findet sich dabei nur in Taxus brevifolia, andere therapeutisch
eingesetzte Taxane sind partialsynthetische Derivate der natürlichen
Verbindungen.
Beispiele
Substanzen
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