Schizophrenie
Definition
- Untertyp der endogenen Psychosen
mit vielschichtiger Persönlichkeitsstörung mit charakteristischen
Veränderungen des Denkens, Fühlens und der Beziehung zur Umwelt.
- Etwa 1 %, unabhängig von Rasse, Kulturkreis und äußeren Bedingungen
- Unklar, wahrscheinlich multifaktorielles Geschehen mit genetischer
Prädisposition.
- Etwa 60 % der schizophrenen Erkrankungen beginnen zwischen der Pubertät
und dem 30. Lebensjahr.
- Nach Bleuler werden bei Schizophrenien Grundsymptome und akzessorische
Symptome (Plussymptome) unterschieden.
- Zu den Grundsymptomen zählen:
- Störungen des Denkens
- Zerfahrenheit, Gedankenabbruch, Veränderungen der Gedankenkette
- Störungen der Affektivität
- Gleichgültigkeit, Überempfindlichkeit, Reizbarkeit,
Kontaktverlust, Ambivalenz der Gefühle
- Störungen des Erlebens der eigenen Person
- Depersonalisierung, Entfremdungs- und Beeinflussungserlebnisse,
Persönlichkeitsspaltung
- Als Plussymptome werden bezeichnet:
- Halluzinationen
- akustisch, optisch, olfaktorisch und gustorisch
- Wahn
- z.B. Verfolgungs- oder Vergiftungswahn, sexueller Wahn
- Störungen der Motorik und des Antriebs
- Bewegungslosigkeit, Mutismus, Antriebshemmung
- Sprachveränderungen
- Manierismen, bizarre Ausdrucksweisen, Wortneubildungen, ständige
Wiederholungen
Prognose
- Bei etwa 20 % der Patienten kommt es zu einer (fast) völligen Heilung, bei
weiteren ca.
40 % sind im weiteren Verlauf psychotische Symptome nur noch schwach
erkennbar. Beim Rest der Patienten bleiben ausgeprägtere Störungen
zurück.
Formen
- Paranoid-halluzinatorische Schizophrenie
- Die paranoid-halluzinatorische Schizophrenie ist die häufigste Form
der Schizophrenie.
- Ihren Erkrankungsgipfel weist sie im 4. Lebensjahrzehnt auf.
- Im Vordergrund der Symptomatik stehen Wahnideen und Halluzinationen.
- Schizophrenia simplex
- Die Schizophrenia simplex ist gekennzeichnet durch einen nahezu
unmerklichen Beginn und einen schleichenden Verlauf.
- Es treten nahezu ausschließlich Grundsymptome auf.
- Die Prognose ist schlecht.
- Hebephrenie
- Als Hebephrenie bezeichnet man eine meist im Jugendalter auftretende
Form der Schizophrenie mit läppisch-albernem Verhalten, affektiver
Verflachung und Enthemmung.
- Katatone Schizophrenie
- Bei der katatonen Form der Schizophrenie stehen die motorischen
Symptome im Vordergrund.
- Akute schizophrene Episode
- Die akute schizophrene Phase ist eine, meist nach emotionaler
Belastung auftretende, nur kurzandauernde Form der Schizophrenie, bei
deren Symptomatik Wahnideen im Vordergrund stehen.
- Schizoaffektive Psychose
- Die schizoaffektive Psychose nimmt eine Zwischenstellung zwischen
Schizophrenie und Zyklothymie ein.
- Der meist sehr gute Verlauf gleicht dem einer Zyklothymie, die
paranoid-hallozinatorischen Symptome einer Schizophrenie.
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