Penicillin-Bindungsproteine (PBP)
Synonyme
- Penicillin binding proteins [engl.]
- Penicillin-bindende Proteine
Definition
- Als Penicillin-Bindungsproteine bezeichnet man eine Gruppe von
bakteriellen Proteinen, die eine besonders hohe Affinität zu
β-Lactam-Antibiotika (z.B. Penicilline) aufweisen
und über die die Wirkung dieser Arzneistoffe vermittelt wird.
Bemerkungen
- Trotz ihres Namens, der nur auf Penicillin eingeht, können
Penicillin-Bindungsproteine mit allen β-Lactam-Antibiotika
interagieren.
- Die Penicillin-Bindungsproteine sind an den letzten Stufen der Synthese
von Peptidoglykanen und der Quervernetzung gebildeter Peptidoglykane
beteiligt. Sie stellen damit auch den molekularen Wirkort der
β-Lactam-Antibiotika dar.
- Zu den Protein-Bindungsproteinen gehören u.a. die
d-Alanin-Carboxypeptidase, die
Peptidoglycan-Transpeptidase und die Peptidoglycan-Endopeptidase.
- In den meisten Bakterien existieren mehrere verschiedene PBPs, wobei
sowohl frei im Cytoplasma, als auch membrangebundene Proteine zu den PBPs zu
rechnen sein können. Über alle Bakterien hinweg existiert eine große Menge
unterschiedlicher PBPs.
- Für Escherichia coli wurden bereits in den 1970er Jahren sechs
verschiedene in praktisch allen Stämmen vorkommende PBPs nachgewiesen.
|