Lineare Pharmakokinetik

Synonym

Definition

  • Als lineare Pharmakokinetik bezeichnet man eine Pharmakokinetik, bei der sich ein direkt proportionaler Zusammenhang zwischen der applizierten Dosis und der dadurch im Organismus erreichten Konzentrationen zeigt, der sich durch einfache mathematische Modelle abbilden lässt.

Bemerkungen

  • Die relativ einfache mathematische Beschreibbarkeit der Konzentrationsverläufe im Organismus gilt sowohl für Einmal-, als auch für Dauer- und Mehrfachapplikationen. Bei letzteren ist diese Proportionalität zwischen Konzentration und Tagesdosis auch im Steady State gegeben.
  • Eine lineare Pharmakokinetik erleichtert die Vorhersage eventuell nötiger Anpassungen eines Dosierungsschemas erheblich, da man davon ausgehen kann, dass eine Verdoppelung oder Halbierung der applizierten Dosis auch zu einer Verdoppelung bzw. Halbierung der Plasmakonzentration führt.
    • Dies gilt zumindest so lange, wie alle beteiligten pharmakokinetischen Prozesse gemäß einer einer Kinetik 1. Ordnung ablaufen und substanz- sowie patientenspezifische Parameter als konstant betrachtet werden können.
  • Auch wenn in der Realität viele Substanzen keine lineare Kinetik aufweisen und auch bei den meisten Substanzen mit anscheinend linearer Pharmakokinetik diese nicht wirklich völlig gegeben ist, so sind die mathematischen Methoden für eine lineare Pharmakokinetik doch zumeist ein einfaches und probates Mittel um erste bzw. sogar ausreichende Vorhersagen über das pharmakokinetische Verhalten einer Substanz treffen zu können.
 

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