Chemokine
Definition
- Chemokine sind eine Unterfamilie der Zytokine mit starker chemotaktischer Aktivität als Antwort auf Entzündungssignale (z.B. Lipopolysaccharide).
Bemerkungen
- Bei chronisch entzündlichen Erkrankungen wie Asthma bronchiale, allergische
Rhinitis, Multiple Sklerose u.a. findet sich eine erhöhte Chemokinexpression.
- Eine positive Rolle spielen Chemokine z.B. bei der Wundheilung, der Hämatopoese (Blutbildung) oder der Genesung von Infektionen.
- Im Gegensatz zu Zytokinen weisen Chemokine stark konservierte strukturelle Motive auf (drei
β-Faltblätter und eine α-Helix).
- Chemokine vermitteln ihre Wirkung über verschiedene spezifiche
G-Protein-gekoppelte Rezeptoren, die dementsprechend als Chemokinrezeptoren
bezeichnet werden.
- Entsprechend der Nachbarschaft der ersten beiden Cysteinreste
differenziert man zwei Chemokin-Familien:
- Die zugehörigen Rezeptoren kürzt man analog als CCR bzw. CXCR ab.
- Eine Vielzahl von Zellen können Chemokine bilden und durch Chemokine
beeinflusst werden.
- Bislang fehlt eine einheitliche Nomenklatur für Chemokine, so dass
aktuell Bezeichnungen nach ihrer speziellen Funktion (z.B. monocyte chemotactic protein
1, MCP-1), nach ihrer zellulären Quelle (z.B. regulated upon activation, normal T-expressed and
secreted, RANTES) oder willkürliche Benennungen wie z.B. bei Interleukin 8
(IL-8) vorkommen.
Beispiele
Substanzen
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