Exzenterpresse
Bemerkungen
- Bei Exzenterpressen wird die Presskraft von einem Exzenter über den
Oberstempel auf das zu komprimierende Gut übertragen.
- Der Unterstempel ist während des eigentlichen Pressvorgangs ortsfest und
hat lediglich die Aufgabe, den Matrizenraum nach unten zu begrenzen. Nach
dem Pressen schiebt der Unterstempel die fertige Tablette aus der Matrize
und fährt anschließend wieder nach unten um das Volumen des
Tablettiergutes vorzugeben.
- Neben dem Ober- und dem Unterstempel ist bei Exzenterpressen auch der
Füllschuh beweglich. Fährt er zur Befüllung über die Matrize, stößt er
dabei die zuletzt gepresste Tablette vom Unterstempel. Dieser muss dazu
bündig mit der Oberkante der Matrize abschließen; liegt er zu tief in der
Matrize kann sonst die Tablette vom Füllschuh zerstört werden, liegt er
über der Matrize beschädigt der Füllschuh den Unterstempel.
- Auf Exzenterpressen finden alle Schritte der Tablettierung am gleichen Ort
statt.
- Da bei Exzenterpressen der Füllschuh bewegt wird, sind Entmischungen des
Tablettiergutes hier eher zu erwarten, als bei Rundläufern.
- Die relativ hohen zu beschleunigenden Massen und deren zurückzulegende
Wege erlauben zudem keine sehr hohen Geschwindigkeiten, pro Stempel lassen
sich nur ca. 1500 - 3000 Tabletten pro Stunde pressen.
- Um die Leistung der Maschinen zu erhöhen lassen sich u.U.
Mehrfachwerkzeuge einsetzen, wobei diese selten mehr als 5 Stempel (meist
nur 3) aufweisen.
- Die Kraftübertragung einer Exzenterpresse gleicht einem Hammerschlag; die
Zeit, in der die Presskraft auf das Gut einwirkt ist sehr kurz, der
Kraftanstieg sehr steil.
- Durch Austauschen der Matrize und der Stempel lassen sich auf einer
Exzenterpresse unterschiedliche Tablettenformen und Durchmesser herstellen.
- Exzenterpressen werden heute nur noch zur Produktion kleinerer Chargen
oder größerer Komprimate eingesetzt.
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