Rundlaufpresse

Synonym

  • "Rundläufer"

Bemerkungen

  • Bei Rundlaufpressen sind mehrere Stempelwerkzeuge kreisförmig angeordnet.
  • Anders als bei Exzenterpressen sind die verschiedenen Schritte des Tablettenpressens auf verschiedene Stationen aufgeteilt.
  • Die Stationen selbst sind ortsfest, während die Stempelwerkzeuge (und mit ihnen die Matrizen) sich auf ihrer Kreisbahn zwischen den Stationen bewegen. Bei entsprechender Stempelbestückung sind alle Stationen gleichzeitig in Betrieb.
  • Zuerst wird der Unterstempel auf die eingestellte Tiefe gebracht, so dass er das gewünschte Füllvolumen in der Matrize freigibt.
  • Nun läuft die Matrize unter der Füllvorrichtung durch, wo durch Füllrechen oder Rührflügelfüllschuhe die Matrize mit dem Tablettiergut befüllt wird.
  • Der Oberstempel wird durch Niederzugsschienen auf das Tablettiergut gedrückt, das dabei entlüftet und vorverdichtet wird.
  • An der nun folgendenden eigentlichen Pressstation werden Ober- und Unterstempel mit Hilfe von Druckrollen zusammengepresst. Die Kraft auf das Tablettiergut erfolgt also von beiden Seiten.
  • Anschließend wird der Oberstempel aus der Matrize gefahren und der Unterstempel so weit angehoben, dass ein stationärer Abstreifer die Tabletten vom Unterstempel und aus der Maschine schieben kann.
  • Bei entsprechender Konstruktion von Stempeln und Druckrollen lassen sich ein relativ langsamer Anstieg der Presskraft und ein Halten einer maximalen Presskraft über einen längeren Zeitraum erreichen, was das Tablettiergut schont.
  • Rundlaufpressen können mit höheren Geschwindigkeiten arbeiten als Exzenterpressen, da sie relativ betrachtet deutlich weniger Masse zu beschleunigen haben. Sie laufen allgemein "runder" und vibrieren weniger stark. Zusammen mit dem stationären Füllschuh treten Entmischungserscheinungen auf Rundläufern weniger stark auf.
  • Industriell eingesetzte Rundläufer erreichen Produktionsraten von über 1.000.000 Stück pro Stunde.

 

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