Lipid-Nanopartikel
Definition
- Untergruppe der Nanopartikel mit
Größen von etwa 50 - 1000 nm und einer Matrix aus festen Lipiden oder
Lipidgemischen.
Bemerkungen
- Obwohl der Begriff Lipid-Nanopartikel zunächst nur für Gebilde mit einem
festen (aus Lipiden bestehenden) Kern gilt, bezeichnet man auch andere
Strukturen meist als Lipid-Nanopartikel:
- Feste Lipid-Nanopartikel
- Lipid-Nanopartikel im eigentlichen Sinne.
- Liposomen
- Liposomen besitzen im Gegensatz zu den eigentlichen
Lipid-Nanopartikeln eine Doppelmembran aus Lipiden, die um einen
hydrophilen Kern herum angeordnet ist.
- Nanoemulsionen
- Nanoemulsionen besitzen einen lipophilen Kern, der jedoch flüssig
und nicht fest ist.
Herstellung
- Zunächst wird das Lipid geschmolzen und der Wirkstoff darin gelöst oder
dispergiert.
- Bei der weiteren Herstellung unterscheidet man zwischen der Heißhomogenisationstechnik
und der Kalthomogenisationstechnik.
Heißhomogenisationstechnik
- Das geschmolzene wirkstoffbeladene Lipid wird in einer heißen wässrigen
Emulgatorlösung dispergiert.
- Es wird zunächst eine Rohemulsion mit einem Rotor-Stator-Homogenisator
hergestellt.
- Oberhalb des Schmelzpunktes des Lipids wird nun eine
Hochdruckhomogenisation durchgeführt.
- Beim Abkühlen kommt es zur Rekristallisation.
Kalthomogenisationstechnik
- Das wirkstoffbeladene Lipid wird zunächst mit flüssigem Stickstoff oder
Trockeneis abgekühlt.
- Dieses feste Lipid wird nun in eine Kugel- oder Luftstrahlmühle
zerkleinert und anschließend in eine kalte wässrige Emulgatorlösung
eingebracht.
- Abschließend wird eine Hochdruckhomogenisation unterhalb des
Schmelzpunktes des Lipids durchgeführt.
Anwendungsgebiete
- Lipid-Nanopartikel dienen pharmazeutisch zur Verbesserung der Stabilität
chemisch labiler Wirkstoffe und zur Erzielung einer kontrollierten
Wirkstofffreisetzung.
- Kosmetisch werden sie darüber hinaus zur Erzielung von Pigmenteffekten
und zur Steigerung der Hydratation der Haut durch Filmbildung.
- Topisch
- Oral
- Pulmonal
- Parenteral
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