Defibrillation
- Bei der Defibrillation werden die in einem völlig unkoordiniertem
elektrischen Zustand befindlichen verschiedenartigen Myokardfasern und
Erregungsleitungsanteile durch einen Gleichstromstoß gemeinsam
depolarisiert und über eine gemeinsame Repolarisation in die synchrone
Aktion zurückgeführt.
- Durch die Defibrillation wird das Herz also in eine Asystolie
"geschossen", die im Idealfall allerdings dadurch beendet wird,
dass das Automatiezentrum mit der schnellsten spontanen Depolarisation,
normalerweise also der Sinusknoten, seine Arbeit wieder aufnimmt und einen
normalen Herzrhythmus anregt.
- Um die thorakale Impedanz möglichst gering zu halten, sollte
endexpiratorisch, mit exakter Elektrodenposition, genügend Anpressdruck und
unter Verwendung von ausreichend Elektrodengel (CAVE: keine
"Gelstraßen") defibrilliert werden.
- Einige Halbautomaten können im "Halbautomatik-Modus" nicht
über Paddles sondern ausschließlich über Klebeelektroden defibrillieren.
Dazu sind diese an den sonst für die Paddles benutzten Stellen anzubringen.
- Bei bestimmten Herzrhythmusstörungen sollte der Patient schnellstmöglich
defibrilliert werden. Jede Verzögerung bis zur Defibrillation bedeutet eine
Verminderung der Überlebenschance.
- Zur Defibrillation im Rahmen der Notkompetenz
dürfen ausschließlich Halbautomaten eingesetzt werden.
Defibrillationspflichtige Herzrhythmusstörungen
- Kammerflimmern / Kammerflattern
- Pulslose (!) Kammertachykardie mit einer Frequenz von > 180 pro Minute
Position der Paddles
- Erstes Paddle (oft mit "Sternum" gekennzeichnet) über der
Herzbasis
- Zweites Paddle (oft mit "Apex" gekennzeichnet) unter der
Herzspitze
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