Nitritometrie
Reaktion
R-NH2 + NO2-
+ 2 H+ ----> R-N2+ + 2 H2O
Definition
Anwendung
- Bei Aminen, v.a. zur
Bestimmung der Sulfonamide.
Wobei hier nur die basische Aminogruppe reagiert, nicht jedoch die saure,
neben dem SO2-Gruppe.
Endpunktsbestimmung
- Die Indikation erfolgt meist mit Hilfe der Potentiometrie,
wobei es nach dem Äquivalenzpunkt zu einem deutlichen Potentialanstieg
kommt, da hier die Konzentration des in der Lösung befindlichen
Oxidationsmittel plötzlich stark ansteigt.
- Biamperometrische
und bivoltametrische
Indikation sind ebenfalls möglich, obwohl kein reversibles Redoxsystem
vorliegt. Allerdings lässt sich überschüssiges NO2-
sowohl zu NO2 oxidieren, als auch zu NO reduzieren. Bei
biamperometrischer Indikation kommt es zu einer Kick-Off-Kurve, bei
bivoltametrischer Indikation zu einem plötzlichen Abfall der gemessenen
Spannung nach dem Äquivalenzpunkt.
- Das eingesetzte Amin und das entsehende Diazoniumsalz sind elektrochemisch
inaktiv.
Bemerkungen
- Es wird mit dem Oxidationsmittel Nitrit (NO2-)
titriert, das aus frisch aus Natriumnitrit (NaNO2) hergestellt
wird, da Salpetrige Säure (HNO2) nicht stabil ist.
- Eigentlicher Reaktionspartner ist das im Sauren entstehende
Nitrosyl-Kation:
HNO2 + H+ ----> NO+
+ H2O
- Die Bildung des Nitrosyl-Kations wird durch Ansäuern der Lösung
bevorzugt, allerdings darf nicht zu stark angesäuert werden, da ansonsten
auch die zu bestimmenden Amine protoniert werden können. Einen Kompromiss
stellt HCl mit einer Konzentration von 2 mol/l dar.
- Um die gebildeten Nitrosyl-Kationen zu stabilisieren werden Bromid-Ionen
zur Lösung hinzugegeben.
- Als Urtitersubstanz für die Faktoreinstellung dient Sulfanilsäure.
Durchführungshinweise
- Die Einwaage der Probe sollte an die bei der Faktoreinstellung verwendete
Menge und deren Verbrauch angepasst werden.
- Nach jeder Messung sollte die Elektrode mit einer Lösung von FeCl3
in HNO3 gereinigt werden.
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