Sauerstoff

Allgemeine Eigenschaften
Name Sauerstoff, engl. "oxygen"
Formelzeichen O
Ordnungszahl 8
Isotope (%) 16O - 99,762
17O - 0,038
18O - 0,200
Alle Isotope künstlich nein
  • Sauerstoff ist ein bei Zimmertemperatur farb- und geruchloses Gas, welches schwerer als Luft ist. 
  • Flüssiger Sauerstoff ist eine hellblaue Flüssigkeit. 
  • In Wasser und in Ethanol ist Sauerstoff schwach löslich. Die Wasserlöslichkeit nimmt mit zunehmender Temperatur ab. 
  • Sauerstoff ist sehr reaktionsfreudig. Es oxidiert die meisten anderen Elemente, oftmals unter Feuer- und Lichterscheinung. 
  • Je höher die Sauerstoffkonzentration ist, umso heftiger verlaufen die Verbrennungen. Sie laufen in der Regel erst unter Zufuhr von Aktivierungsenergie an. Besonders heftig verläuft die Reaktion bei der Zündung eines Wasserstoff-Sauerstoff-Gemisches im Verhältnis 2:1 (Knallgasgemisch). Hierbei entsteht als Reaktionsprodukt Wasserdampf.

 

Chemische Eigenschaften
Elektronegativität nach Pauling (Oxidationsstufe) 3,44 (II)
Elektronenkonfiguration 1s22s22p4
Oxidationszahlen -2, -1
bevorzugt -2

 

Physikalische Eigenschaften
Mittlere Atommasse (u) 15,9994 ± 3
Dichte (d/cm3) 1,42904
Schmelztemperatur (°C) -218,8
Siedetemperatur (°C) -182,962
Härte (Mohs) k.A.
Atomradius in pm 60,4
Ionenradius in pm (Ladung bzw. Oxidationszahl) 140 (2-)
1. Ionisierungsenergie (kj/mol bei 25° C) 1320

 

Radioaktive Eigenschaften
Alle Isotope radioaktiv nein
Langlebigstes Isotop  
Halbwertszeit  
Strahlungsart  

 

Geschichtliches
1771/72
  • Durch Erhitzen von Braunstein (MnO2)  mit konzentrierter Schwefelsäure stellt der schwedische Chemiker Carl Wilhelm Scheele ein Gas her, das er, da es Verbrennungen fördert, zuerst als "Feuerluft" bezeichnet..
  • Völlig unabhängig davon entdeckt der englische Chemiker Joseph Priestley ein Gas, dass sich beim Erhitzen von Quecksilberoxid bildet. Dieses nennt er "dephlogistisierte Luft".
1775
  • Erklärung der Mitwirkung von Sauerstoffs bei Oxidationen und bei Atmungsvorgängen durch den französischen Chemiker Antoine Lavoisier. 
  • Von ihm stammt auch der französische Name Oxygéne ("Säurebildner"), da er irrtümlich annimmt, dass Sauerstoff Bestandteil aller Säuren ist.  

 

Vorkommen
  • Sauerstoff ist das nach Wasserstoff und Helium dritthäufigste Element im Universum.
  • Im Wasser ist Sauerstoff zu 88,1 Gewichts-%, in der Erdkruste mit 47,3 Gewichts-% enthalten, womit es das häufigste chemische Element auf der Erde ist.
  • Viele Mineralien enthalten Sauerstoff.
  • 20,95 % der Lufthülle der Erde bestehen aus Sauerstoff.
  • Sauerstoff ist für die meisten Lebewesen der Erde von existentieller Bedeutung. 
  • Elementarer Sauerstoff tritt in der Natur in zwei Formen auf: In Form zweiatomiger Moleküle (O2) und als Ozon in Form dreiatomiger Moleküle (O3). 
  • Der normale Luftsauerstoff O2 liegt als Diradikal (·O-O·) vor, was seine hohe Reaktivität erklärt.

 

Verwendung
  • Reiner Sauerstoff findet überall Verwendung, wo Verbrennungsvorgänge unter hohen Temperaturen durchgeführt werden sollen, z.B. beim Schweißen, oder bei der Stahlerzeugung nach dem Sauerstoffblasverfahren.
  • Flüssiger Sauerstoff wird von Flüssiggasraketen als Treibstoff (zusammen mit Wasserstoff oder Methanol) verwendet.
  • Technischer Sauerstoff ist im Handel in blauen Stahlflaschen erhältlich, medizinischer wird in weißen Druckflaschen ausgeliefert.
  • Sauerstoff ist Bestandteil vieler Stoffe, so dass er in der synthetischen Chemie, meist jedoch bereits in Form einer seiner Verbindungen eingesetzt wird.    

 

Herstellung
  • Laborverfahren
    • Durch elektrolytische Zersetzung von Wasser im Hofmannschen Zersetzungsapparat am Pluspol.
    • Durch thermische Zersetzung sauerstoffreicher chemischer Verbindungen wie Kaliumchlorat oder Kaliumpermanganat.
  • Technische Verfahren
    • Durch Verflüssigung von Luft und anschließende fraktionierte Destillation.

 

Nachweis
 Sauerstoff
  • Glimmspanprobe
    • Ein glimmender Holzspan brennt beim Einbringen in eine stark sauerstoffhaltige Atmosphäre mit heller Flamme.

 

Wasserstoffperoxid
  • Mit Iodid
    • 2 I- + H2O2 + 2 H+ ----> I2 + 2 H2O
    • Wasserstoffperoxid ist ein Oxidationsmittel, das z.B. Iodid zu Iod zu oxidieren vermag. Das freie Iod erzeugt eine Gelb- bis Braunfärbung.
  • Mit PbS
    • 4 H2O2 + PbS ----> 4 H2O + PbSO4
    • Wasserstoffperoxid vermag schwarz-braunes Bleisulfid zu weißem Bleisulfat zu oxidieren.

- Bücher zum Thema

Demoversion des pharm@zie-Projektes vom 27.12.2001. Für den Zugriff auf die aktuelle Online-Version benötigen Sie ein persönliches Passwort. Auch wenn diese Altversion einer Spende eigentlich nicht würdig ist, würde ich mich natürlich darüber freuen, um die aktuelle Version werbefrei und so unabhängig wie mir möglich zu halten. Fachliche Unterstützung wäre mir jedoch noch viel lieber als Geld... Die Übernahme der Texte und Bilder in andere On- oder Offline-Angebote ist nur mit schriftlicher Erlaubnis gestattet! Datenschutz | Impressum | © 2000 - 2018  www.BDsoft.de