Wasserstoff

Allgemeine Eigenschaften
Name Wasserstoff, engl. "hydrogen" 
Formelzeichen H
Ordnungszahl 1
Isotope (%) 1H - 99,985
2H - 0,015
3
H - Spuren
Alle Isotope künstlich nein
  • Wasserstoff ist ein bei Zimmertemperatur farb- und geruchloses Gas. 
  • Es ist das Element mit der geringsten Dichte überhaupt. 
  • Wasserstoff diffundiert leicht durch poröse Trennwände, aber auch durch Metalle wie Platin
  • An der Luft verbrennt Wasserstoff mit schwach bläulicher Flamme zu Wasserdampf. 
  • Gemische mit Sauerstoff reagieren bei Zündung sehr heftig (Knallgasprobe). 
  • In Wasser löst sich Wasserstoff nur schlecht, einige Metalle wie z.B. Palladium können jedoch bis zum 12000fachen ihres Volumens an Wasserstoff aufnehmen. 
  • Bei höherer Temperatur reagiert Wasserstoff mit vielen Metallen unter Bildung der entsprechenden Metallhydride.   

 

Chemische Eigenschaften
Elektronegativität nach Pauling (Oxidationsstufe) 2,20 (I)
Elektronenkonfiguration 1s1
Oxidationszahlen +1, -1
bevorzugt +1

 

Physikalische Eigenschaften
Mittlere Atommasse (u) 1,00794 ± 7
Dichte (g/dm3) 0,008988
Schmelztemperatur (°C) -259,14
Siedetemperatur (°C) -252,76
Härte (Mohs) k.A.
Atomradius (pm) 37,5
Ionenradius (pm bei Ladung bzw. Oxidationszahl) 154 (1-)
1. Ionisierungsenergie (kj/mol bei 25° C) 1318

 

Radioaktive Eigenschaften
Alle Isotope radioaktiv nein
Langlebigstes Isotop  
Halbwertszeit  
Strahlungsart  

 

Geschichtliches
16. Jahrhundert
  • Erstmalige Herstellung von Wasserstoff durch Paracelsus (Umsetzung von Eisen mit Säuren)
1766
  • Von Henry Cavendish als Element erkannt.
1783
  • Darstellung 45 g "künstlichen Wassers" aus Wasserstoff und Sauerstoff durch den französischen Chemiker Antoine Lavoisier. 
  • Lavoisier ist es auch, der den französischen Namen hydrogène von griechisch hydor ("Wasser") und gennáo ("erzeugen") vorschlägt.
1932
  • Entdeckung des Deuteriums durch H. C. Urey, F. G. Brickwedde und G. M. Murphy
1934
  • Entdeckung des Tritiums durch M. L. E. Oliphant, P. Harteck und E. Rutherford.  

 

Vorkommen
  • Wasserstoff ist das im Universum am häufigsten vorkommende Element.
  • Die Elementhäufigkeit von Wasserstoff in der Erdhülle beträgt 0,88 %, damit steht er an neunter Stelle.
  • Das Isotop Deuterium (2H) macht im natürlichen Wasserstoff einen Anteil von ca. 0,015 % aus.
  • Wasserstoffatome kommen in gebundener Form in zahlreichen Verbindungen vor, z.B. in Wasser, aber auch in Eiweißen, Kohlenwasserstoffen (Erdöl), Kohlenhydraten, Säuren, u.a..   
  • In der Regel kommt Wasserstoff in seiner zweiatomigen Molekülform vor (H2).
  • Es existieren drei natürliche Isotope:
    • 1H - "Protium" - "normaler Wasserstoff", bestehend aus einem Proton und einem Elektron.
    • 2H - "Deuterium" - "schwerer Wasserstoff", aus zusätzlich einem Neutron
    • 3H - "Tritium" - "überschwerer Wasserstoff", mit zwei Neutronen   
 

 

Verwendung
  • Wasserstoff ist wichtiger Ausgangsstoff für zahlreiche chemische Synthesen (v.a. in der Großtechnik).
  • Wasserstoff wird technisch zur Darstellung, z.B. von Molybdän und Wolfram, durch Reduktion aus deren Metalloxiden verwendet.
  • Seine Anwendung als Energieträger ist sehr vielseitig und wird in Zukunft wohl weiter an Bedeutung gewinnen, so z.B. durch die Brennstoffzelle.
  • Das Gas ist im Handel in roten Stahlflaschen erhältlich und stellt neben Ethin (Acetylen) das wichtigste Schweißgas dar. 

 

Herstellung
  • Laborverfahren
    • Durch Elektrolyse von Wasser, das durch Zugabe von z.B. Schwefelsäure elektrisch leitfähig gemacht wurde
    • Durch Reaktion von Salzsäure mit granuliertem Zink
  • Technische Verfahren
    • Durch katalytische Dampfspaltung von Methan
      • Dabei wird Methan (CH4) an einem Nickel-Katalysator bei einer Temperatur von ca. 900 °C mit Wasserdampf umgesetzt.
      • CH4 + H2O ----> CO + 3 H2   
      • Das entstehende Gasgemisch wird als Synthesegas bezeichnet.

 

Nachweis
Wasserstoff
  • Brennbarkeit des Wasserstoffs
    • 2 H2 + O2 ----> 2 H2O
    • Über die bläuliche Flamme stülpt man ein kaltes, trockenes Becherglas. An seiner Oberfläche schlagen sich kleine Wassertröpfchen nieder.
  • Knallgasprobe
    • In ein kleines Reagenzglas wird etwas Wasserstoff gefüllt. Wird das nun im Reagenzglas enthaltene Gasgemisch gezündet, reagiert es explosionsartig. (Ist zu viel, bzw. nur Wasserstoff im Reagenzglas, brennt dieser mit blauer Flamme ruhig ab.)
  • Reduktionswirkung des molekularen Wasserstoffs
    • Fe2O3 + 3 H2 ----> 2 Fe + 3 H2O
    • Wasserstoff vermag vielen Schwermetalloxiden bei höheren Temperaturen den Sauerstoff zu entreißen und sie zum Metall zu reduzieren.
  • Reduktionswirkung nascierenden Wasserstoffs
    • I2 + 2 H ----> 2 HI
    • Nascierender Wasserstoff ist reaktiv genug, um bereits bei Zimmertemperatur molekulares Iod zu Iodwasserstoff zu reduzieren.
    • Statt nascierendem Wasserstoff kann auch molekularer Wasserstoff in Gegenwart eines Katalysators, besonders Platin oder Palladium, eingesetzt werden.

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