Eisen
  
    | Allgemeine
      Eigenschaften | 
   
  
    | Name | 
    Eisen, engl. "iron" | 
   
  
    | Formelzeichen | 
    Fe | 
   
  
    | Ordnungszahl | 
    26 | 
   
  
    | Isotope (%) | 
    54Fe - 5,8 
      56Fe - 91,72 
      57Fe - 2,2 
      58Fe - 0,28 | 
   
  
    | Alle Isotope künstlich | 
    nein | 
   
  
    
      
        - Reines Eisen ist ein silberweiß glänzendes,
          gut dehnbares, relativ weiches Schwermetall. 
 
        - Eisen wird von trockener Luft und
          kohlendioxidfreiem Wasser nicht angegriffen, da es eine schützende
          Oxidschicht ausbildet. Gegenüber feuchter Luft und Wasser das
          Kohlendioxid und Sauerstoff
 gelöst
          enthält, ist es jedoch nicht beständig, es rostet.
 
        - Eisen ist in nicht oxidierenden
          Säuren leicht löslich, so z.B. in Salzsäure, wobei FeCl2
          und Wasserstoff
 entstehen. Oxidierend
          wirkende Säuren, z.B. konzentrierte Schwefelsäure passivieren das
          Eisen durch Ausbildung einer beständigen Oxidschicht.
 
        - Bei Rotglut erweicht Eisen und ist gut
          verform- sowie schmiedbar. 
 
        - Es existieren mehrere
          Modifikationen: 
          
            - α-Eisen
              
                - existiert bis ca. 928 °C 
 
                - ist magnetisierbar (ferromagnetisch)
                  und löst wenig Kohlenstoff
				
 
               
             
            - β-Eisen
              
                - existiert in einem
                  Temperaturbereich zwischen 770 °C und 928 °C
 
                - ist paramagnetisch und tritt
                  im Gemisch mit α-Eisen
                  auf
 
               
             
            - γ-Eisen
              
                - existiert zwischen 928 °C und
                  1398 °C. 
 
                - ist nicht magnetisch und
                  vermag viel Kohlenstoff
 zu lösen
 
               
             
            - δ-Eisen 
              
                - existiert zwischen 1398 °C
                  und dem Schmelzpunkt von Eisen bei 1535 °C
 
               
             
            - Die Modifikationen unterscheiden
              sich auch im Hinblick auf ihre Kristallstruktur.  
 
           
         
        - Die Eigenschaften des Metalls werden
          durch den Zusatz anderer Metalle oder Nichtmetalle vor allem aber mit Kohlenstoff
          (in Legierungen) stark beeinflusst. Schmiedbarer Stahl besitzt einen
          Kohlenstoffgehalt von weniger als 1,7 %. Roheisen ist aufgrund seines
          hohen Kohlenstoffgehalts (1,7 - 4 %) nicht schmiedbar, sondern kann
          nur gegossen werden (Gusseisen). Anders als Stahl ist Gusseisen jedoch
          sehr spröde und bricht, statt sich zu verformen. 
 
       
     | 
   
 
  
  
    | Chemische
      Eigenschaften | 
   
  
    | Elektronegativität nach Pauling
      (Oxidationsstufe) | 
    1,83 (II) | 
   
  
    | Elektronenkonfiguration | 
    1s22s22p63s23p63d64s2 | 
   
  
    | Oxidationszahlen | 
    +6, +5, +4, +3, +2, +1, 0, -1, -2 | 
   
  
    | bevorzugt | 
    +3, +2 | 
   
 
  
  
    | Physikalische
      Eigenschaften | 
   
  
    | Mittlere Atommasse (u) | 
    55,845 ± 2 | 
   
  
    | Dichte (g/cm3) | 
    7,874 | 
   
  
    | Schmelztemperatur (°C) | 
    1535 | 
   
  
    | Siedetemperatur (°C) | 
    2750 | 
   
  
    | Härte (Mohs) | 
    4,5 | 
   
  
    | Atomradius (pm) | 
    124 | 
   
  
    | Ionenradius (pm bei Ladung bzw.
      Oxidationszahl) | 
    64 (3+) | 
   
  
    | 1. Ionisierungsenergie (kj/mol bei 25° C) | 
    766 | 
   
 
  
  
    | Radioaktive
      Eigenschaften | 
   
  
    | Alle Isotope radioaktiv | 
    nein | 
   
  
    | Langlebigstes Isotop | 
      | 
   
  
    | Halbwertszeit | 
      | 
   
  
    | Strahlungsart | 
      | 
   
 
  
  
    
      | Geschichtliches | 
     
    
      | ca. 1400 v. Chr. | 
      
		
			- Es beginnt die "Eisenzeit":
        Kennzeichnend ist die Ablösung des bis dahin verwendeten Kupfers,
        durch das härtere Eisen. 
			
 -  Als Erfinder der Eisengewinnung aus Eisenerz
        gelten die Hethiter, ein Volksstamm im Vorderen Orient
		
  
		 | 
     
    
      | ca. 500 v. Chr. | 
      
		
			- Die Technologie der
        Eisenverhüttung und Verarbeitung kommt nach Europa.
		
  
		 | 
     
    
      | Mittelalter | 
      
		
			- In der Alchemie wird dem Eisen der
        Planet Mars zugeordnet und verkörpert, im Gegensatz zum Kupfer,
        das männliche Prinzip. 
			
 -  Es erhält daher das Symbol des Planeten Mars. 
		
  
		 | 
     
    
      | ab 7. Jahrhundert | 
      
		
			- In der Steiermark, später in Thüringen
        und Sachsen entsteht eine "Eisenindustrie". Als
        Reduktionsmittel wird anfangs Holz verwendet
		
  
		 | 
     
    
      | 1735 | 
      
		
			- Erstmalige bekannte Verwendung von Koks
        und damit der erste Betrieb eines Hochofens durch Abraham Darby in
        Shropshire, England.
		
  
		 | 
     
    
      | 1742  | 
      
		
			- Erstmalige Herstellung von Stahl durch
        Benjamin Huntsmann. Sein Verfahren wird in der Folgezeit immer wieder verbessert und Anfang des 19. Jahrhunderts durch den Deutschen Friedrich
        Krupp (1787-1826) industriell genutzt.
		
  
		 | 
     
    
      | 1814  | 
      
		
			- Einführung des Symbols "Fe" für ferrum durch J. J. Berzelius.
		
  
		 | 
     
    
      | ab 19. Jahrhundert | 
      
		
			- Entstehen der Stahlindustrie, z.B.
        Krupp, Thyssen. 
			
 -  Zunehmende Verwendung von Stahl im Bauwesen (Brücken,
        Türme, Skelettbauweise von Hochhäusern)
		
  
		 | 
     
    
      
        
          - Der genaue Ursprung des deutschen
            Namen Eisen und des englischen iron ist unbekannt. Der
            Wortstamm ist in allen germanischen Sprachen und im Keltischen zu
            finden. Einige Forscher sehen den Ursprung im keltischen Ausdruck Isara
            ("stark, fest"), was auf die neuen Eigenschaften des
            Eisens im Vergleich zum schon bekannten weicheren Kupfer
            verweist. 
 
          - Der lateinische Name ferrum
            ist vom lateinischen Wort ferreus ("kräftig, hart,
            schwer") abgeleitet.
 
         
       | 
     
   
 
  
  
    
      | Vorkommen | 
     
    
      
        
          - Eisen ist nach Sauerstoff, Silizium
 und Aluminium
            mit 4,7 % das vierthäufigste Element der Erdkruste. 
 
          - In der Natur kommt es (außer in
            Meteoriten) nie elementar vor. Dagegen existieren zahlreiche
            Eisenverbindungen, von denen einige als Erze große Bedeutung haben,
            z.B. Magneteisenstein (Magnetit Fe3O4),
            Roteisenstein (Hämatit Fe2O3),
            Brauneisenstein (Fe2O3 · n H2O),
            Eisenkies (Pyrit FeS2), Magnetkies (FeS) und Eisenspat
            (FeCO3) 
 
          - Die größten Erzvorkommen liegen in
            Brasilien, im Ural, in Australien, Kanada, Schweden, China und
            Frankreich. In Deutschland gibt es Eisenerzvorkommen, z.B. im
            Lahn-Dill-Gebiet oder bei Salzgitter. 
 
          - Die Erzreserven werden weltweit auf
            über 115 Milliarden Tonnen geschätzt.
 
         
       | 
     
   
 
  
  
    
      | Verwendung | 
     
    
      
        
          - Eisen ist das wichtigste
            Gebrauchsmetall, vor allem in Form seiner unterschiedlichen
            Legierungen (Stahl). Reines Eisen hingegen nur selten eingesetzt
            (z.B. bei der Herstellung von Magneten).
 
          - Eisenverbindungen werden auch als
            Katalysatoren bei großtechnischen Prozessen eingesetzt.
 
          - Eisenoxide finden als Pigmente Verwendung. 
 
         
       | 
     
   
 
  
  
    
      | Herstellung | 
     
    
      
        
          - Eisen wird durch Reduktion der
            geschmolzenen Erze, heute fast ausschließlich im Hochofen,
            gewonnen.
 
         
       | 
     
   
 
  
  
    
      | Nachweis | 
     
    
      
Eisen
	- Phosphorsalzperle
      
        - Oxidationsflamme:
	
		- heiß: gelb (schwach)
		
 - kalt: farblos, gelbrot - rotbraun (bei starker Sättigung)
	
  
         
        - Reduktionsflamme:
	
        
 
        - Bemerkungen:
	
		- kein Hinweis auf Oxidationsstufe
	
  
         
       
  
Eisen(II)
 
	- Als K4[Fe(CN)6]
      
        - Die neutrale Probelösung wird mit
          KCN-Lösung versetzt. es entsteht zuerst ein brauner Niedershlag aus
          FeCN2, der sich beim vorsichtigen Erwärmen und der weiteren Zugabe
          von KCN wieder löst. Der Niederschlag wandelt sich dabei in K4[Fe(CN)6]
          um, das auch als gelbes Blutlaugensalz bezeichnet wird. 
 
       
     - Als Turnbulls Blau
      
        - Eine K3[Fe(CN)6]-Lösung
          wird mit der Probe versetzt. Eine entstehende tiefblaue Färbung zeigt
          die Anwesenheit von Eisen(II) an. 
 
        - Eisen(III)-Ionen führen zu einer
          braunen Färbung.
 
        - Die Reaktion ist äußerst
          empfindlich.
 
       
     
 
Eisen(III)
 
	- Als Berliner Blau
      
        - Zu einer K4[Fe(CN)6]-Lösung
          gebe man etwas Probe. Entsteht sofort ein tiefblauer Niederschlag, so
          ist Eisen(III) in der Probe vorhanden. 
 
        - Eisen(II)-Ionen ergeben einen
          weißlichen bis hellblauen Niederschlag aus Fe2[Fe(CN)6]2,
          der sich an der Luft durch Oxidation jedoch schnell ebenfalls
          dunkelblau färbt.
 
       
  
       | 
     
   
 
  
	
		| Biologische Bedeutung
			 | 
	 
	
		
			
				- Mensch
                  
                    - Essentielles Spurenelement
 
                    - Nur Eisen(II) wird im Magen-Darm-Trakt resorbiert.
 
                    - Im Organismus findet es sich z.B. im Hämoglobin und Myoglobin, in Enzymen (z.B. Cytochromen, Peroxidasen, Katalase),  im Monozyten-Makrophagen-System insbesondere von Leber, Milz und Knochenmark als Ferritin und Hämosiderin.
 
                    - Ein durchschnittlicher Erwachsener besitzt ca. 4 - 5 g Eisen, davon ca. 67 % im Hämoglobin und 27 % als Reserveeisen in Eisendepots. Auf das Myoglobin entfallen ca. 3,5 %, auf das Serum 2,2 % und 0,2 %
				auf eisenhaltige Enzyme.
 
                    - Im Serum werden Eisen und seine Verbindungen an Transferrin gebunden transportiert.
 
                    - Die biologische Halbwertszeit beträgt in der Lunge ca. 3200 Tage, im Knochengewebe 1680 und im ganzen Organismus durchschnittlich 800 Tage.
 
                   
                 - Pflanze
                  
                    - Wird nur in geringen Mengen benötigt, ist jedoch
                      essentiell.
 
                    - Bei Eisen-Mangel bilden Pflanzen eine Chlorose aus.
 
                    - Eisen ist Bestandteil elektronenübertragender Enzyme
                      der Photosynthese und der Atmungskette.
 
                   
                 
			 
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