Kupfer
Allgemeine
Eigenschaften |
Name |
Kupfer, engl. "copper" |
Formelzeichen |
Cu |
Ordnungszahl |
29 |
Isotope (%) |
63Cu - 69,17
65Cu - 30,83 |
Alle Isotope künstlich |
nein |
- Reines Kupfer ist ein
rötlich glänzendes, verhältnismäßig weiches, dehnbares und gut
schmiedbares Schwermetall.
- Kupfer ist ein sehr guter Leiter für Wärme und elektrischen Strom.
- Es lässt sich zu hauchdünnen
Folien und zu Drähten formen.
- Kupfer bildet mit vielen
Metallen, z.B. Zink (Messing) oder Zinn
(Bronze), Legierungen.
- An feuchter Luft überzieht sich Kupfer allmählich mit einer
Schicht aus dem sehr widerstandsfähigen basischen Kupfercarbonat
(Patina), mit essigsäurehaltigen Lösungen bildet sich basisches
Kupferacetat (Grünspan).
- Unter Luftabschluss ist das
Metall widerstandsfähig gegenüber Salzsäure und verdünnter
Schwefelsäure. Mit Salpetersäure bilden sich grünes Kupfernitrat
und rotbraunes Stickstoffdioxid. Heiße,
konzentrierte Schwefelsäure reagiert mit Kupfer nicht unter
Wasserstoffentwicklung, sondern bildet Schwefeldioxid, Kupfersulfat
und Wasser.
- Mit Ammoniaklösung bildet
sich blaues Tetramminkupferhydroxid (Schweizers Reagenz [Cu(NH3)4](OH)2).
- Beim Erhitzen in der
nichtleuchtenden Flamme eines Bunsenbrenners bilden sich bunte
Anlauffarben, die zunächst durch Interferenz der entstehenden, dünnen
Oxidschicht zu erklären sind. Später entsteht eine dicke Schicht aus
schwarzem Kupferoxid.
- Die Salze der zweiwertigen Kupfers sind blau bzw. grün. Diese
Färbung beruht auf den blassblauen hydratisierten Kuper(II)-ionen
([Cu(H2O)4]2+). Salze einwertigen
Kupfers sind farblos, ebenso die völlig wasserfreien Salze
zweiwertigen Kupfers.
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Chemische
Eigenschaften |
Elektronegativität nach Pauling
(Oxidationsstufe) |
1,90 (I) |
Elektronenkonfiguration |
1s22s22p63s23p63d104s1 |
Oxidationszahlen |
+2, +1 |
bevorzugt |
+2 |
Physikalische
Eigenschaften |
Mittlere Atommasse (u) |
63,546 ± 3 |
Dichte (g/cm3) |
8,954 |
Schmelztemperatur (°C) |
1083,40 |
Siedetemperatur (°C) |
2567 |
Härte (Mohs) |
2,5 - 3 |
Atomradius (pm) |
127,8 |
Ionenradius (pm bei Ladung bzw.
Oxidationszahl) |
72 (2+) |
1. Ionisierungsenergie (kj/mol bei 25° C) |
752 |
Radioaktive
Eigenschaften |
Alle Isotope radioaktiv |
nein |
Langlebigstes Isotop |
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Halbwertszeit |
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Strahlungsart |
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Geschichtliches |
ca. 9000 v. Chr. |
- Kupfer ist vermutlich das erste
Metall, welches von den Menschen verarbeitet werden kann.
- Man gewinnt es
aus den Erzen durch primitive Verhüttung.
- Mit der Entwicklung der
Kupferverarbeitung endet die Steinzeit.
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Antike |
- Die wichtigsten bekannten
Kupfervorkommen befinden sich auf Zypern, daher stammt wahrscheinlich
auch der lateinische Name der Name aes cyprium ("Erz aus
Zypern").
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Mittelalter |
- In der Alchemie dient das Phänomen,
dass Kupfer durch unedle Metalle aus Lösungen seiner Salze freigesetzt
wird, lange Zeit als Beweis für die Möglichkeit einer Umwandlung von
Metallen in andere (Transmutation).
- Dem Kupfer wird in der Alchemie das Venuszeichen
zugeordnet.
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1661 |
- Robert Boyle (1627-1691)
klärt das alchemistische Missverständnis auf und erklärt das Phänomen
als Verdrängung des Kupfers aus einer Salzlösung durch unedlere Metalle wie
Eisen oder Zink.
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- Der deutsche Name und das
Formelzeichen leiten sich aus der lateinischen Bezeichnung cuprum
ab. Dieser wiederum stammt wahrscheinlich aus der Bezeichnung aes cyprium ("Erz aus
Zypern"), was in der Antike das wichtigste Herkunftsgebiet im
Mittelmeerraum war.
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Vorkommen |
- Kupfer nimmt einen
Massenanteil von 0,01 % an der Erdkruste ein.
- Es tritt nur selten
gediegen auf, wichtiger sind die Vorkommen in Erzen meist den
Sulfiden wie Kupferkies (CuFeS2) oder Kupferglanz (Cu2S).
- Kupfererze weisen meist nur einen
geringen Kupfergehalt auf (2 - 5 %).
- Kupfererze enthalten
oftmals geringe Mengen an Silber, z.T. auch
Gold, Selen, Arsen
sowie weitere Metalle.
- Die größten Erzlagerstätten
befinden sich in den USA, Chile, Peru, Kaukasus, Philippinen,
Australien, Iran, Spanien, Portugal, Polen und Deutschland.
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Verwendung |
- Für elektrische Kabel, sowie als
Leiter in anderen elektrischen Bauteilen
- Baumaterial für Dachbleche und
Dachrinnen
- Zur galvanischen Verkupferung
- Material für Kochgeschirr, Rohre,
Braukessel
- Ausgangsstoff von Kupferverbindungen
- Legierungsbestandteil wertvoller
Legierungen, z.B. für Münzen, Beschläge, etc.
- Wichtige Legierungen sind:
- Rotmessing
- 80 - 90 % Kupfer
- 10 - 20 % Zink
- für Modeschmuck und
Kunstartikel
- Gelbmessing
- 60 - 80 % Kupfer
- 20 - 40 % Zink
- für Maschinenteile und Küchengeräte
- Glockenbronze
- 75 - 80 % Kupfer
- 20 - 25 % Zinn
- für Glocken und
Kunstgegenstände
- Konstantan
- Neusilber
- 45 - 68 % Kupfer
- 10 - 26 % Nickel
- 12 - 45 % Zink
- chirurgische Instrumente,
Essbestecke
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Herstellung |
- Die Kupfererze werden durch
Flotation angereichert; sulfidische Erze werden anschließend
geröstet, Oxide mit Kohle reduziert. Die entstandenen Schmelzen
werden mit schlackebildenden Zusätzen oder elektrolytisch
gereinigt.
- Bei der elektrolytischen Reinigung
hängen den gegossenen Anoden aus Rohkupfer, dünne reine
Kupferbleche als Kathode gegenüber, an denen sich Kupfer aus der
Lösung abscheidet, während neues Kupfer an der Anode in Lösung
geht. Im Rückstand der Anode (Anodenschlamm) sammeln sich edlere
Metalle, unedlere Metalle gehen und bleiben in Lösung.
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Nachweis |
- Atomabsorptionsspektrometrie
- Atomemissionsspektrometrie
- Phosphorsalzperle
- Oxidationsflamme:
- heiß: grün (nach gelb)
- kalt: blau
- Reduktionsflamme:
- heiß: farblos
- kalt: rotbraun
- Als Cu2[Fe(CN)6]
- 2 Cu2+ +
[Fe(CN)6]4- ----> Cu2[Fe(CN)6]
- Brauner, in verdünnten Säuren
schwerlöslicher, brauner Niederschlag. In Ammoniak jedoch unter Bildung
von [Cu(NH3)4]2+ gut löslich.
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Biologische Bedeutung
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- Essentielles Spurenelement
- Bei Wirbellosen im sogenannten Hämocyanin (maßgeblich für den Sauerstofftransport im Blut) vorkommend.
- Beim Menschen Bestandteil des Caeruloplasmins, der Superoxiddismutase in den Erythrozyten
(ca. 0,2 % Kupfergehalt), der Zytochromoxidase und anderer Oxidoreduktasen.
- Kupfer wird die Erythropoese benötigt.
- Der tägliche Bedarf liegt bei ca. 2 mg.
- Der physiologische Kupfergehalt im Serum
liegt zwischen 12 und 24 µmol/l und ist bei Eisenmangelanämien, Tumoren, Infekten und in der Schwangerschaft aus ungeklärten Gründen erhöht.
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