Silber
Allgemeine
Eigenschaften |
Name |
Silber, engl. "silver" |
Formelzeichen |
Ag |
Ordnungszahl |
47 |
Isotope (%) |
107Ag
- 51,839
109Ag - 48,161 |
Alle Isotope künstlich |
nein |
- Silber ist ein weißglänzendes,
polierfähiges, weiches Edelmetall
- Es ist nach Gold
das dehnbarste Metall und kann zu feinen, blaugrün durchscheinenden
Folien von Blattsilber ausgewalzt werden.
- Silber ist der beste metallische
Leiter für Wärme und elektrischen Strom.
- An Luft wird Silber nur angegriffen,
wenn diese Schwefelwasserstoff enthält. Dann bildet sich eine
schwarze Schicht aus Silbersulfid.
- Silber wird mit vielen anderen
Metallen legiert, nicht jedoch mit Eisen und Cobalt.
- Von allen Elementen besitzt das höchste
Reflexionsvermögen für Licht.
- Silber wird von oxidierend wirkenden
Säuren, wie heißer, konzentrierter Schwefelsäure und Salpetersäure
gelöst, von nicht oxidierenden Säuren wird es nicht
angegriffen.
- Silber löst sich in Alkalicyanidlösungen,
gegen Laugen ist es sehr beständig.
- Mit trockenem Chlor
bildet sich eine Schutzschicht von Silberchlorid, feuchtes Chlor
reagiert oberhalb von ca. 80 °C heftig mit dem Metall.
- Silberverbindungen sind oftmals sehr
lichtempfindlich, weshalb sie unter Lichtausschluss gelagert werden
müssen.
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Chemische
Eigenschaften |
Elektronegativität nach Pauling
(Oxidationsstufe) |
1,93 (I) |
Elektronenkonfiguration |
1s22s22p63s23p63d104s24p64d105s1 |
Oxidationszahlen |
+3, +2, +1 |
bevorzugt |
+1 |
Physikalische
Eigenschaften |
Mittlere Atommasse (u) |
107,8682 ± 2 |
Dichte (g/cm3) |
10,50 |
Schmelztemperatur (°C) |
961,93 |
Siedetemperatur (°C) |
2212 |
Härte (Mohs) |
2,7 |
Atomradius (pm) |
144,5 |
Ionenradius (pm bei Ladung bzw.
Oxidationszahl) |
115 (1+) |
1. Ionisierungsenergie (kj/mol bei 25° C) |
737 |
Radioaktive
Eigenschaften |
Alle Isotope radioaktiv |
nein |
Langlebigstes Isotop |
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Halbwertszeit |
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Strahlungsart |
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Geschichtliches |
ca. 4000 v. Chr. |
- Nach Kupfer
und Gold das dritte wichtige Gebrauchsmetall, das die
Menschen kennen und benutzen.
- Die Assyrer kennen es als sarpu,
die Germanen verwenden das Wort silabra, die Goten bezeichnen
es als silubr.
- Der lateinische Name argentum
("Silber, Reichtum") leitet sich vom griechischen Wort argyros
("weiß-metallisch") ab.
- Die Ägypter schmücken die Spitzen
ihrer Obelisken mit "Elektrum", einer Legierung aus Silber
und Gold.
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Antike |
- In Griechenland wird seit dem 7.
Jahrhundert vor Christus Silber in Form von Münzen als
Zahlungsmittel benutzt. Das Silber stammt vorwiegend aus den Minen
in Lavrion, ca. 50km südlich von Athen. Zunächst gilt Silber
wertvoller als Gold.
- Der römische Kaiser Caligula führt
im Circus einen Wagen vor, der aus 124000 Pfund Silber besteht.
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Mittelalter |
- Die Entdeckung von
Silbererzvorkommen in Böhmen und in Sachsen, ermöglicht die Prägung
von Silbermünzen in Mitteleuropa.
- Die Alchimisten verwenden das Symbol
des Halbmondes für Silber. Die Mondgöttin Luna verkörpert das
weibliche Prinzip und steht für Klarheit und Reinheit, hingegen
verkörpert Gold das Männliche und Sonnenhafte.
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16. Jahrhundert |
- Durch Import erheblicher Mengen des
Metalls aus Amerika durch die Spanier, sinkt der Wert des
Edelmetalls stark ab.
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1814 |
- Einführung des Symbols
"Ag" für Silber durch J.J. Berzelius.
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Vorkommen |
- Silber ist ein seltenes Element, es
kommt allerdings etwa 20mal häufiger als Gold
vor.
- Am Aufbau der Erdkruste ist es mit
ca. 0,08 g/t beteiligt, im Meerwasser finden sich 1,2 µg/mm3.
- Silber kommt in der Natur gediegen (in
Form von Körnern, Blättchen, Drähten oder Locken) und als
Sulfidminerale vor, z.B. Silberglanz (Ag2S) oder
Pyrargyrit (Ag3SbS3).
- Silber ist oftmals auch in geringen
Mengen in Kupfer- und Bleierzen
vorhanden.
- Die Hauptvorkommen an Silbererzen
liegen in Nevada (USA), Kanada, Mexiko, Peru, Bolivien, Russland und
Australien.
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Verwendung |
- Münzen, Schmuck, Bestecke, Spiegel
- Elektrische Kontakte und Leitungen
- In Form der Salze für
photografische Zwecke, als lichtempfindlicher Stoff in Filmen und
Photopapier
- Als bakterizider Zusatz in Salben
- Silbernitrat wird als starkes
Ätzmittel ("Höllenstein") in der Medizin eingesetzt.
- Silberazid (AgN3) und
Knallsilber (AgCNO) sind wichtige Initialsprengstoffe.
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Herstellung |
- Etwa die Hälfte der weltweiten
Silberproduktion wird durch die Gewinnung von Silber als
Nebenprodukt bei der Gewinnung von Kupfer,
vor allem jedoch bei der von Blei gedeckt.
- Aus dem noch unreinen
"Werkblei" wird das Silber durch Extraktion mit Zink
herausgezogen, anschließend wird das Zink abdestilliert.
- Ein Viertel der Gewinnung stammt aus
Silbererzen, ein weiteres Viertel aus dem Recycling von
Altmetallen.
- Die Herstellung aus den Silbererzen
erfolgt wie bei Gold mit Hilfe der
Cyanidlaugerei. Dabei werden die fein gemahlenen Erze mit ca. 0,2
%igen Natriumcyanidlösung ausgelaugt, wobei die Silberionen der
Erze als Komplex (Na[Ag(CN)2]) in Lösung gehen. Durch
Zugabe von Zink wird das Silber aus dieser
Lösung elementar gefällt.
- Das gewonnene Rohsilber wird durch
Elektrolyse (Elektrolyt: AgNO3) gereinigt.
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