Gold
  
    | Allgemeine
      Eigenschaften | 
   
  
    | Name | 
    Gold, engl. "gold" | 
   
  
    | Formelzeichen | 
    Au | 
   
  
    | Ordnungszahl | 
    79 | 
   
  
    | Isotope (%) | 
    197Au - 100 | 
   
  
    | Alle Isotope künstlich | 
    nein | 
   
  
    
      
        - Gold ist ein gelbrotes glänzendes,
          sehr dehnbares, weiches Edelmetall, von sehr hohe Dichte. 
 
        - Es ist das dehnbarste aller Metalle,
          so lässt sich aus 1 g Gold ein 3 km langer Draht ziehen. Das Metall lässt
          sich zu Folien (Blattgold) auswalzen, deren Dicken unter 1 µm liegen
          können. Das gelb glänzende Blattgold erscheint bei der Durchsicht
          blau-grün. 
 
        - Gold lässt sich mit anderen Metallen
          legieren. 
 
        - Neben Silber
          und Kupfer
 gehört Gold zu den drei besten
          Leitern von Wärme und elektrischem Strom.  
 
        - Gold ist ein sehr edles und
          korrosionsbeständiges Metall. Von Luft, Wasser und den meisten Säuren
          wird es nicht angegriffen, Chlorwasser oder Königswasser vermögen es
          jedoch zu lösen. (Chlorwasser löst Gold zu Gold(III)-chlorid, Königswasser
          zu Tetrachlorogold(III)-säure). Kalium- oder Natriumcyanid vermögen
          Gold in Gegenwart von Sauerstoff
 zu lösen. 
 
        - Goldverbindungen zersetzen sich leicht
          beim Erwärmen.
 
       
     | 
   
 
  
  
    | Chemische
      Eigenschaften | 
   
  
    | Elektronegativität nach Pauling
      (Oxidationsstufe) | 
    2,54 (I) | 
   
  
    | Elektronenkonfiguration | 
    1s22s22p63s23p63d104s24p64d104f145s25p65d106s1 | 
   
  
    | Oxidationszahlen | 
    +5,+3, +2, +1 | 
   
  
    | bevorzugt | 
    +3, +1 | 
   
 
  
  
    | Physikalische
      Eigenschaften | 
   
  
    | Mittlere Atommasse (u) | 
    196,96655 ± 2 | 
   
  
    | Dichte (g/cm3) | 
    19,32 | 
   
  
    | Schmelztemperatur (°C) | 
    1064,43 | 
   
  
    | Siedetemperatur (°C) | 
    2808 | 
   
  
    | Härte (Mohs) | 
    2,5 - 3 | 
   
  
    | Atomradius (pm) | 
    144,2 | 
   
  
    | Ionenradius (pm bei Ladung bzw.
      Oxidationszahl) | 
    137 (1+) | 
   
  
    | 1. Ionisierungsenergie (kj/mol bei 25° C) | 
    896 | 
   
 
  
  
    | Radioaktive
      Eigenschaften | 
   
  
    | Alle Isotope radioaktiv | 
    nein | 
   
  
    | Langlebigstes Isotop | 
      | 
   
  
    | Halbwertszeit | 
      | 
   
  
    | Strahlungsart | 
      | 
   
 
  
  
    
      | Geschichtliches | 
     
    
      | ca. 5000 v.Chr. | 
      
		
			- Gold wird als Schmuckmetall entdeckt und
        erstmalig verwendet. 
		
  
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      |   | 
      
		
			- Im alten Ägypten gilt Gold, wie in den
        meisten frühen Hochkulturen, als göttliches Metall; sie betrachten
        sich als Verkörperung des Sonnengottes. 
			
 -  Gold war ein Mittel, um
        Unsterblichkeit zu erlangen, daher wurde ein verstorbener Pharao von
        Gold umhüllt, bzw. die Grabkammer mit Gegenständen aus Gold und Silber
        gefüllt. 
			
 -  Im Jahre 1922 wurde das Grab Tutanchamuns entdeckt, darin fand
        sich ein Sarg aus reinem Gold, ein Streitwagen aus Weißgold, goldene
        Ruhebetten, Statuen und Tutanchamuns Thronsessel, der vollständig mit
        Goldblech überzogen war.
		
  
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      | Antike | 
      
		
			- Das römische Weltreich unterwirft nach
        und nach fast die gesamten Schätze und Minen der bekannten Welt. 
			
 -  Gold
        und Silber
 gelten als feste Währung, goldene
        Verzierungen und Statuen zeugen vom Reichtum des römischen Lebens. 
			
 -  Die
        Römer kennen bereits Reinigungsverfahren, so z.B. das Ausschmelzen mit Blei,
        Kochsalz oder Kreide.  
		
  
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      | Mittelalter | 
      
		
			- Die Alchimisten versuchen durch "Transmutation"
        (Umwandlung) aus anderen Stoffen Gold künstlich herzustellen, was
        natürlich misslingt. Sie halten Zinnober und Quecksilber
        für Vorstufen des sogenannten "Stein der Weisen". Darunter
        stellt man sich einen magischen Stoff vor, welcher die Fähigkeit besitzt,
        aus wertlosen Metallen Gold herzustellen. 
			
 -  Das alchimistische Symbol des
        Goldes, stellt in seiner ursprünglichen Form die Sonnenscheibe dar. 
		
  
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      | 16. Jahrhundert | 
      
		
			- Gold ist, neben Gewürzen, eine der
        Triebfedern für Christoph Kolumbus' Suche nach einem neuen Seeweg nach
        Indien. 
			
 -  Im 16. Jahrhundert landet der spanische Eroberer Hernándo
        Cortéz
        in der Nähe des heutigen Vera Cruz und unterwirft das Volk der Azteken.
        Das gesamte Gold der Azteken wird mit Schiffen nach Spanien
        transportiert. 
			
 - Ähnliche Raubzüge wiederholen sich in der Geschichte noch
        öfter, so bei der Unterwerfung der Inka, oder bei der Ermordung
        tausender Indianer durch westliche Siedler in den Vereinigten Staaten im
        19. Jahrhundert.  
		
  
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      | 19. Jahrhundert | 
      
		
			- Einen neuen Aufschwung erlebt die
        Goldsuche in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts, als neue
        Goldlagerstätten im Westen der USA (Kalifornien, später auch Alaska)
        entdeckt werden. Viele Goldsucher kommen im Goldrausch nach Amerika, um
        ihr Glück zu suchen, doch nur wenigen gelingt dies wirklich. 
		
  
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          - Der Name leitet sich von der
            römischen Göttin der Morgenröte Aurora ab, das
            Formelzeichen "Au" geht auf die lateinische Bezeichnung aurum
            zurück.
 
         
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      | Vorkommen | 
     
    
      
        
          - Gold gehört zu den seltenen
            Elementen. 
 
          - In der Natur kommt es hauptsächlich
            im gediegenen Zustand elementar vor. Meist ist es mit Silber
            und anderen Metallen wie Kupfer, Bismut
            und Quecksilber
 verunreinigt. 
 
          - Gold mit einem Gehalt von mehr als
            30 % Silber wird Elektrum genannt. 
 
          - Körner, Klumpen oder
            "Nuggets" finden sich in Flusssanden, die durch
            "Goldwaschen" herausgesucht werden können. Die Nuggets
            stammen ursprünglich aus Quarzgängen, die bei der Verwitterung vom
            Wasser weggewaschen wurden. Aufgrund seiner hohen Dichte setzten
            sich die herausgewaschenen Körner im Flusssediment als
            "Seifen" ab. 
 
          - Manche Mineralien wie Quarz oder
            Pyrit sind geringfügig mit Gold verunreinigt.  
 
          - Die größten Goldvorkommen der Erde
            befinden sich am Witwatersrand in der Republik Südafrika. Dort beträgt
            der Goldgehalt bis 45 g/t Quarzgestein. Andere bedeutende Vorkommen
            liegen in Mother Lode (Kalifornien, USA), in Cripple Creek (Colorado,
            USA), in Alaska (USA), Kanada, im Ural, in Ghana oder in
            Simbabwe. 
 
          - Der größte bisher gefundene
            Goldklumpen hatte ein Gewicht von 71 kg und wurde im australischen
            Kalgoorlie zu Tage gefördert. 
 
          - Die wichtigste Fundstelle in Europa
            liegt in Siebenbürgen. 
 
          - In Deutschland gewinnt man das
            seltene Metall zusammen mit anderen Edelmetallen aus Kupferkies und
            Bleiglanz, wobei der Goldgehalt je Tonne Erz nur bei etwa 1 g
            liegt. 
 
          - Die weltweiten Reserven an
            gediegenem und mineralischen Gold werden auf etwa 60000 Tonnen geschätzt. 
 
          - In den Weltmeeren finden sich
            mehrere Millionen Tonnen gelöstes Gold, allerdings ist dessen Gewinnung
            (bei einem durchschnittlichen Goldgehalt von ca. 1 - 2 µg/m3)
            nicht wirtschaftlich. 
 
         
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      | Verwendung | 
     
    
      
        
          - Gold war lange Zeit ein wichtiges Währungsmetall.
            Die letzte Goldwährung wurde 1978 aufgegeben. Dennoch lagern etwa
            zwei Drittel der Goldreserven in staatlichen Depots als Währungsreserven. 
 
          - Technisch besitzt Gold, anders
            als Platin, nur geringe Bedeutung. Oftmals
            ist es zu weich, oder es steht billigerer Ersatz zur Verfügung. 
 
          - In der Zahnmedizin wird es als
            Dentalgold eingesetzt
 
          - Zur Herstellung von Schaltkontakten
            in der Elektrotechnik
 
          - In der Optik zur Herstellung
            hochwertiger Spiegel, Sonnenschutzgläser und Reflektoren für
            Satelliten
 
          - Das galvanische Vergolden von
            Gegenständen zum Schutz vor Korrosion hat vor allem in der
            Weltraumfahrt eine gewisse Bedeutung. 
 
          - Blattgold wird zum Verzieren von (Kunst-)Gegenständen
            eingesetzt. 
 
          - Als Cassiusscher Goldpurpur wurde
            Gold gelegentlich zum Färben von Glas und Porzellan verwendet.
            Derartige Gläser färben sich kräftig rubinrot, was auf das
            Vorhandensein von kollodialem Gold zurückzuführen ist.
 
          - Der größte Teil des Goldes wird zu
            Schmuckstücken und Münzen verarbeitet. 
 
          - Durch die Beimischung anderer
            Metalle erhält man Legierungen, die eine höhere Härte besitzen
            und billiger sind:  
            
              - Rotgold
                
              
 
              - Weißgold
                
                  - Entweder:
                    
                  
 
                  - oder, deutlich billiger.
                    
                  
 
                 
               
             
           
          - Münzgold enthält in der Regel 90 %
            Gold und 10 % Kupfer. Es sind jedoch auch Münzen
            aus reinem Gold (999/1000) erhältlich.
 
                 
         
       | 
     
   
 
  
  
    
      | Herstellung | 
     
    
      
        
          - Historisches Verfahren:
            
              - Durch Goldwäsche. Bei diesem
                Verfahren werden Flusssande aufgeschlämmt, so dass sich die
                Goldnuggets oder Goldplättchen am Boden oder am Rand der
                Waschpfanne aufgrund ihrer hohen Dichte absetzen, während die
                übrigen leichteren Sedimente vom Wasser weggespült werden.
 
             
           
          - Technische Verfahren 
            
              - Durch Amalgamierung. Goldhaltiges
                Gestein wird in Mühlen zermahlen und mit Wasser und Quecksilber
                vermischt. Dabei bilden sich Amalgame, aus denen durch
                Destillation bei 600 °C das Quecksilber abdestilliert werden
                kann. Durch dieses Verfahren können etwa zwei Drittel des Goldgehalts
                aus dem Gestein herausgelöst werden. Zur Gewinnung des
                restlichen Goldes bedarf es der Cyanidlaugerei.
 
              - Durch Cyanidlaugerei. 1887 durch
                die Schotten MacArthur und Forrest erfunden, wird bei diesem
                Verfahren das fein zermahlene Gestein mit Natrium- oder
                Kaliumcyanidlösung unter Zufuhr von Luftsauerstoff versetzt.
                Das Gold geht dabei in komplexe Cyanidverbindungen über, aus
                der es durch Reduktion mit Zinkspänen rein gewonnen werden
                kann. Das Gold setzt sich am Boden als Schwamm ab. Der
                Niederschlag wird filtriert, getrocknet und geröstet, danach
                mit Hilfe eines Flussmittels wie Borax geschmolzen und in Barren
                vergossen. 
 
              - Aus dem Anodenschlamm bei der
                Kupferraffination können durch Aufarbeitung ebenfalls
                erhebliche Goldmengen gewonnen werden. 
 
              - Recycling von Gold aus Schrott
                in den Gold- und Silberscheideanstalten.  
 
             
           
          - Die Herstellung reinen Goldes durch
            Amalgamierung und Cyanidlaugerei ist extrem umweltschädigend. 
 
         
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