Thiaminchlorid
Strukturformel (Thiaminchloridhydrochlorid)
IUPAC
- 3-(4-Amino-2-methyl-5-pyrimidinyl)methyl-5-(2-hydroxyethyl)-4-methylthiazoliumchlorid
Synonym
Bemerkungen
- Wasserlösliches Vitamin, bestehend aus einem Pyrimidinring, der über eine Methylengruppe mit einem Thiazolring verbunden ist.
- Biologisch aktive Form ist die des Thiamindiphosphat.
Funktion
- Coenzym der Transketolase im Pentosephosphatzyklus und bei der Decarboxylierung verschiedener α-Ketosäuren (z.B. Pyruvat, α-Ketoglutarat)
Vorkommen
- In pflanzlichen und tierischen Nahrungsmitteln, besonders in Vollkorngetreide, Hefe, Hülsenfrüchten, Kartoffeln, Sonnenblumenkernen, Schweinefleisch, Innereien und Fisch
Bedarf
- Männer: 1,3 mg/d
- Frauen: 1,1 mg/d
Mangelerscheinungen
- Die Versorgung mit ausreichend Thiamin kann in allen Altersstufen kritisch sein, Alkoholkranke weisen häufig einen Mangel auf. Ebenso treten Mangelsymptome bei allgemeiner Mangel- und Fehlernährung, Malabsorption
und erhöhtem Bedarf (z.B. Schwangerschaft, Laktation, chronische Hämodialyse) auf.
- Symptome sind Gewichtsverlust, Appetitlosigkeit, Herabsetzung der Magensaftproduktion, Herz-Kreislaufversagen, Muskelschwäche, Muskellähmungen, Wadenkrämpfe, psychische Veränderungen (Müdigkeit, Depressionen,
Angstzustände, Reizbarkeit), Beriberi, Wernicke-Enzephalopathie
Hypervitaminosen
- Bei längerer oraler Aufnahme zu therapeutischen Zwecken selten Magenbeschwerden, Kopfschmerzen, Schweißausbrüche, Tachykardie, Hautreaktionen mit Juckreiz und Urtikaria.
Cave
- Intravenöse Injektion kann u.U. anaphylaktischen Schock
auslösen!
IR-Spektrum
(Thiaminchloridhydrochlorid)
MS-Spektrum
(Thiaminchloridhydrochlorid)
NMR-Spektrum (Thiaminchloridhydrochlorid)
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